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Autor: Dieter Wellmann

4 Seinfeld Reflexionen über (Nazi-)Helme

Monkey in the motorcycle helmet and glasses. Vintage black engraving

Seinfeld fragt „why the hell“ wohl Germania-Nazi-Helme unter Bikern wohl so populär sind. Jerry trifft dabei eine Unterscheidung zwischen einem kompletten „full“ Nazi und einem geringfügigen „slightly“ Nazi. Wie könnte wohl das Shoppingerlebnis eines „slightly“ Nazi aussehen. Seinfeld zeichnet die Szene etwa so:

Verkäufer: „May I help you?“

Hofer*: „Yes. I need a motorcycle helmet.“

Verkäufer: „Well, we have these regular ones right here.“

Hofer: „No, not for me. Well, let me ask you this sir. How do you feel about the Nazis?

Vilfredo würde Motorrad fahren

Pareto RuleAllerorts höre ich verängstigte Menschen nach „noch mehr Sicherheit“ plärren. „Schützt uns vor Gefahren, Terror und dem Fremden und bitte am besten gleich vor uns selbst.“ Ich frage mich, warum gerade in Zeiten, die so sicher sind wie niemals zuvor, die Anzahl der Hosenschisser exponentiell steigt. Ja, und der Schutz nimmt zu. Staatsschutz, Grenzschutz und Unfallschutz machen Rendite, dem Leben geht jedoch die Luft aus. Unsere Welt hat einen Platten. Alle fahren auf der Felge und donnern Richtung 100% Sicherheit und vergessen, dass die Freiheit auf der Strecke bleibt. Jeder von uns muss sich an der eigenen Nase nehmen und nicht permanent hasenfüssig Verantwortung auf andere schieben. „Der Traktor, der mich übersehen hat“, „Der Flüchtling, der mir Arbeit stiehlt“, „Die Kurve, die zu eng war“, „Die Politik, die…“ – ein redundante Lethargie der Hilflosigkeit.

Vilfredo gibt uns heute einen Rat, wie wir uns Souveränität zurückholen.

ANGST! ANGST! ANGST!

Unlängst erzählt mir ein Freund von einem gruseligen Verkehrssicherheitstag in der Nähe von Salzburg:

Die Vortragenden:

  1. Polizist – „Der Strafkatalog“ – Konsequenzen von Verkehrsdelikten
  2. Notarzt – „Typische Verletzungen bei Motorradstürzen“ – Fotopräsentation
  3. Verunglückter Motorradfahrer – „Vom Motorrad in den Rollstuhl – Wie ein Sturz mein Leben veränderte

Palmanova – Der Hauch des Todes

Palmanova
Die Strada statale 352 di Grado führte mich mitten ins Herz von Palmanova. Dieses kleine Städtchen am Weg zur Adria hinterliess in mir einen fahlen Nachgeschmack. Ein Geruch des Todes, des Unlebendigen liegt in der Luft. Irgendwie unterscheidet sich dieser Ort von all den anderen italienischen Städten, die ich wegen ihrer Regheit und Lebenslust so liebe. Einen ganzen Abend quälte mich die Frage, was Palmanova so anders macht. Warum zaubert mir dieser Ort ein Schaudern unter die Haut?

Nachdem ich mein Bike in Schlaf gesungen hatte, beginne ich am Zwergendisplay meines iPhones über dieses düstere Städtchen zu recherchieren. Das Ergebnis erstaunt mich. Palmanova wurde nur für einen Zweck erbaut: Verteidigung.
Ähnlich dem Motorradfahrer, der sich mit möglichst viel elektronischen Assistenten gegen das Risiko rüstet, war der Plan der Gründer Palmanovas eine Absicherung bis ins letzte Detail. Ein ausgefuchstes Gefüge von Schutzwällen und Befestigungsanlagen mit unterirdischen Gängen und heimtückischen Gräben, kriegerischen Mauern und Hochsicherheitstoren erinnert an einen bis zur Perfektion mit Sicherheitsgadgets ausgestatteten Motorradfahrer. Der Kerker als D-Air(bag). Die Befestigungsanlage als Wheelie-Stop.