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Monat: August 2016

Palmanova – Der Hauch des Todes

Palmanova
Die Strada statale 352 di Grado führte mich mitten ins Herz von Palmanova. Dieses kleine Städtchen am Weg zur Adria hinterliess in mir einen fahlen Nachgeschmack. Ein Geruch des Todes, des Unlebendigen liegt in der Luft. Irgendwie unterscheidet sich dieser Ort von all den anderen italienischen Städten, die ich wegen ihrer Regheit und Lebenslust so liebe. Einen ganzen Abend quälte mich die Frage, was Palmanova so anders macht. Warum zaubert mir dieser Ort ein Schaudern unter die Haut?

Nachdem ich mein Bike in Schlaf gesungen hatte, beginne ich am Zwergendisplay meines iPhones über dieses düstere Städtchen zu recherchieren. Das Ergebnis erstaunt mich. Palmanova wurde nur für einen Zweck erbaut: Verteidigung.
Ähnlich dem Motorradfahrer, der sich mit möglichst viel elektronischen Assistenten gegen das Risiko rüstet, war der Plan der Gründer Palmanovas eine Absicherung bis ins letzte Detail. Ein ausgefuchstes Gefüge von Schutzwällen und Befestigungsanlagen mit unterirdischen Gängen und heimtückischen Gräben, kriegerischen Mauern und Hochsicherheitstoren erinnert an einen bis zur Perfektion mit Sicherheitsgadgets ausgestatteten Motorradfahrer. Der Kerker als D-Air(bag). Die Befestigungsanlage als Wheelie-Stop.