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Risk'n'Ride Posts

Der Polizist und das Motorrad: Rennleitung#110

Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust,
die eine will sich von der anderen trennen.
Johann Wolfgang von Goethe, Faust I, 1808

Es bedarf schon einer Glanzleistung zwei Seelen, die eines Polizisten und die eines leidenschaftlichen Motorradfahrers, gelungen zu jonglieren, ohne, dass eine dabei zu Bruch geht. Die Könner dieses Balanceaktes sind Rick Lowag und Peter Göb von Rennleitung#110, beide beruflich Nuntien des Gesetzes und ausserdienstlich – nebst Familie – der Prophylaxe von Motorradunfällen verschrieben.

Im Gegensatz zu vielen anderen vernunftslastigen Präventionsprojekten nehmen Rick und Pit das Herz mit auf den Sozius. Rausch und Risiko sind für sie keine Tabus, die man festgezurrt in den Keller sperrt, sondern integrale Bestandteile inbrünstigen Motorradfahrens. Auf Europas Rennstrecken und auf baden-württembergischen Strassen zeigen sie der Motorradwelt wie Führung in der Versuchung gelingen kann. Rick und Pit kennen den  Scharm kerniger Beschleunigung und den Zauber intimer Schräglagen. Gerade aus diesem Erfahrungsschatz hart am Limit können die beiden literweise Weisheitsserum schöpfen, um uns Motorradfahrern auf der Suche unserer persönlichen Risikobalance zu begleiten.

Ein kleiner Wermutstropfen bleibt mir: Das Epizentrum der Rennleitung#110 ist 500km von meinem Obdach entfernt, obwohl im Herzen gleich so nah. Darum hab ich mal die Distanz halbiert, indem ich ein dickes fettes „Gefällt mir“ auf der Rennleitung#110-Seite geklickt habe.

Die restlichen 250km tilge ich kühn durch eine Mitgliedschaft, indem ich diese Aussergewöhnlichen der Motorradliga unterstütze, und damit vergünstigt an ihren Rennleitung#110-Veranstaltungen – ob Rennstecke, Training, Strasse oder Messe – teilnehmen werde. Rick und Pit, seid gewarnt!

Sodann, 500km ausgeknipst, trage ich die Rennleitung#110 nun in meinen beiden Herzen weiter und biete der Fährnis paroli,

risk‘n‘ride,
Dieter

Schutzlos gleich kopflos?

Wenn Du denkst, dass ein 70 PS Motorrad schneller fährt als eins mit 65 PS, dann lies bitte nicht weiter.

In Amerika, ist in Staaten mit Helmpflicht das Verhältnis der Anzahl tödlich verunglückter Motorradfahrer zur generellen Unfallzahl:  2.97 zu 100. In Staaten ohne Helmpflicht kommen 2.79 Todesfälle auf 100 Unfälle.
Kurz: Die Helmpflicht führt zu zusätzlich 18 Todesfällen pro 10,000 Unfällen. (http://www.bikersrights.com/statistics/goldstein/goldstein2.html#fatality2)

 

U.S. Helmgesetz

inkl. Gefängnis- und Geldstrafen
(Klick auf Bild zum vergrössern)

 

 

Am 16 Juni, 2000, hat der Senator von Florida, Jeb Bush, ebenfalls dem Alkohol nicht abgeneigter Bruder von „double u“ Bush, die allgemeine Helmpflicht widerrufen. Und warum?: „Because of the mass of evidence that motorcycle helmets do not reduce death and injury rates as is so widely believed„.

Pennsylvania folgte 2003 dem Vorbild Floridas und siehe da: Wenn man den Anstieg der Motorradregistrierungen einbezieht, gab es keinen Anstieg an Unfällen, getöteten Motorradfahrern oder schweren Verletzungen. „In fact, the rates have declined slightly.“ (http://www.cycle-helmets.com/pennsylvania-abate.pdf)

Vielleicht denken jetzt manche: „Wie kann man nur solche Info verbreiten und Motorradfahrer suggerieren  keinen Helm zu tragen„. Hey, bitte lasst den Kopf im Helm und haltet den Ball flach! Ich möchte damit nur veranschaulichen, dass es zur Risikobalance beim Biken mehr braucht, als Helmtests, brandaktuelle Airbags oder den alljährlichen Reifenschwanzvergleich, von dem man regelmässig in diversen Zeitschriften lesen darf.

Ja und übrigens: Das mögliche „Ich glaube nur Statistiken, die ich selber gefälscht habe“ darf man ruhig auch auf eigene festgefahrene Sichtweisen anwenden.

Nix für Ungut und:
risk’n’ride weiterhin, Dieter

Welche Songs werden wir singen, wenn es keine Motorradunfälle gibt?

In Zeiten der Wildnis und Gefahr besingen wir das Abenteuer. In Zeiten der allerhöchsten Sicherheit betteln wir nach Vollkasko-Schutz. Weniges zeigt dies besser als der Minnegesang, den wir uns tagtäglich aus dem Äther ziehen. Aber vergleiche selbst:

Was werden wir 2013 hören? Wem werden wir lauschen, wenn es einmal keine Motorradunfälle gibt? Wird es Deinen Geschmack treffen?

risk‘n‘ride auch nächstes Jahr,
Dieter

(Unfallzahlen Deutschland 1970 und 2010)

Motormania – Kalkül vs. Geilheit

Nach einigen Anfragen von Euch bezüglich des kalten und heissen Aggregatzustands der Bikerseele bitte ich den grandiosen Goofy auf die Bretter, welche unsere Motorradwelt bedeuten. Niemand kann und konnte jemals dieses Sachverhalt der Zerrissenheit unserer Gehirnteile gelungener darstellen, wie Walt Disneys Riesendackel in „Motormania“.

Auf der einen Seite Mr.Walker, das personifizierte Großhirn, das Kalkül, die verdichtete Vernunft, die Ausgeburt unserer Kontrollinstanzen, das Wunschkind jeglicher Sicherheitskuratorien.

Ihm Gegenüber Mr. Wheeler, Amygdala overdoses, freigelegter Gefühlsrezeptor, das Rauschhafte, die Geilheit, Schreckgespenst besagter Kuratorien, Komplize jeder Unfallstatistik.

Jeder kann jetzt munkeln, welch Geisteskind er doch sei. Eins ist klar, Goofy steckt in jeden von uns. Zwecks gelungenen Lebens darf sich keiner von uns einer Seite entsagen, denn nur in der Wagnis erblüht das Leben!

Also risk’n’ride auch 2013,
Dieter

Hier der Link zur eingedeutschten Version mit Herrn Leisetreter und Herrn Vollgas (inkl. Oscarverleihung): „Motormania – Der Teufelsfahrer

ABS-Pflicht: Der Teufelsparagraph?

2016 kommt EU-weit die ABS-Pflicht für alle Motorräder. Nun stellt sich die Frage: Rettet dieser Beschluss Bikerleben und reduziert Verletzungen oder ist dies wieder nur ein Komödienparagraph à la Gurkenkrümmung?

Meine Erfahrung auf zwei Pneus sagt mir: „Warum nicht schon früher? Macht doch das Bremsen um Welten kontrollierbarer!“. Ein bisschen Bücherschmökern befiehlt meiner Beurteilungskompetenz: „Nicht genügend! Bitte setzen!“ So einfach, wie es sich die klugen Herren der Verkehrshochsicherheitskommissionen denken, ist es leider nicht.

Schon allein die These der Risikokompensation besagt, je mehr gefühlte Sicherheit ich verspüre, desto mehr wage ich. Macht uns ABS also sorgloser und risikobereiter? Erhöht ABS die Wahrscheinlichkeit schwer zu verunglücken?

Eine Antwort auf diese Fragen, abseits der vermutlich von der Fahrzeugindustrie gesponserten Crashtests, geben uns die Herren Aschenbrenner(!!) und Biehl. Ihre ABS-Forschung aus den 80er Jahren zählt bei einer Münchner Taxiflotte im Durchschnitt mehr Unfälle mit ABS ausgestatteten Fahrzeugen als mit deren Karossengenossen ohne ABS. „Klar doch, in den 80ern war das ABS nicht so ausgefeilt wie heutzutage und brachte daher nicht den erwünschten Effekt!“ denkt sich der kritische Leser. Nix da. Das Taxiunternehmen und unsere beiden Herren nahmen 10 Dosen mit und 10 ohne ABS und rüsteten diese mit Instrumenten aus, welche die Beschleunigung und die Bremskraft messen sollten. Der Niederschlag: Die Taxilenker, welche ABS-Fahrzeuge lenkten, fuhren und bremsten riskanter.

Die Finanzwirtschaft kennt diese Beziehung zwischen Haftung und Sicherheit, die uns mitten auf den aalglatten Boulevard de la Kack dirigiert, nur allzugut. Ihr Name ist: ABS – Asset Backed Securities – der Teufelsparagraf, welcher den Kreditgeber von der Haftung!!! für das faule Darlehen mit dem kreditunwürdigen Opfer befreit. Dieses – ursprünglich für die Finanzsicherheit gedachte – Feature verführte entrückte Finanzhaie erst recht zum Zocken. Folglich steckt nun der Karren im Strassengraben.

Bezweckt die Europäische Union mit der beschlossenen ABS-Pflicht etwa, dass wir riskanter fahren? Mit dem Sensenmann zocken? Sollte es so sein, finde ich diese Institution echt geil. Da sitzen doch noch ein paar vernünftige Leute in den Brüssler Gremien, die klammheimlich uns zum Herbrennen verleiten. Lobbyisten der Wagnis und des erfüllten Lebens.

Für diejenigen, die trotzdem noch an Brüssel zweifeln. Das Youth Bulge Syndrom besagt, dass es nur in den Ländern zu Kriegen kommt, in denen es überschüssige junge Männer gibt. Jetzt wissen wir, warum sich die EU für den Friedensnobelpreis qualifizierte.

risk‘n‘ride,
Dieter

VPU (MPU) – Das Programm zur Intensivierung des Rausches

Eine Verkehrspsychologische Untersuchung oder – wie es in Deutschland heisst – Medizinisch-Psychologische Untersuchung ist „für jemanden, der sowohl gerne trinkt und gerne fährt, das Beste, was einem passieren kann“:

Falls jemand von Euch in der berauschenden Adventzeit den einen oder anderen Grog, Punsch, Jagatee oder sonstige bewusstseinshebende Arznei dazu benutzt, um seine persönlichen Blut-Alkohol-Werte jenseits der staatskonformen Grenzlinie zu pushen und anschliessend mit seinem Weihnachtschlitten direkt in der Behördengarage Stellplatz „Idiotentest“ (wurde dieser Name von den Untersuchern oder den Untersuchten erfunden???) parkt, so sehe ich dunkelschwarz für Dein Motorradreisen 2013.

Der Ausweg: Eine Anleitung von Peter Richter* wie man das Ergebnis der VPU bzw. MPU bezüglich seiner Trinkgewohnheiten auf zumindest „bedingt geeignet“* schraubt:

  1. Nicht täglich!
  2. Mehr Wochentage ohne als mit!
  3. Nicht mehr als 10 Trinkeinheiten maximal! („Trinkeinheit“ = ein kleiner Schnaps (0,01l), ein kleines Glas Wein (0,01l), ein wirklich kleines Bier (0,2l). Das mag als Maßangabe etwas lebensfern erscheinen, aber offenbar kommt man nur so auf ungefähr vergleichbare Alkoholmengen.)
  4. Mindestens so viele alkoholfreie Getränke wie alkoholische!
  5. Bei einer Sache bleiben!
  6. Und zwar der, die man wirklich mag.
  7. Und niemals Schnäpse aufschwatzen lassen!

So, damit steht zumindest einer Ausfahrt im Sommer oder Frühherbst, falls Du dann den Lappen wieder hast, fast nichts mehr im Wege.

Und jetzt das Beste:

Das Frappierende daran: Dieser Maßnahmenkatalog lässt sich nicht nur als Einschränkung und Disziplinierung lesen, im Gegenteil: Es ist zugleich ein Programm zur Steigerung des Genusses, er dient am Ende sogar der Intensivierung des Rausches.“ (S.41)

Ich bekomm noch immer nicht dieses herzhafte Schmunzeln dieser Weltlektüre aus meiner Fratze. In Kombination mit „Zonko auf Monden“ unterm Tannenbaum ein Lesefest des Rausches,

risk‘n‘ride,
Dieter

* Richter, P.; „Über das Trinken“, Goldmann, München 2011
* beinhaltet meist – trotz Fahrerlaubnis – regelmässige Abstinenzbeichte durch Bluttest

 

Ultimatives Sicherheitsgadget Teil 4: N° 8 „Unsicherheit“

In diesen unsicheren Zeiten fällt es jedem von uns doppelt schwer Gewissheiten zu erlangen: „Kann ich nächstes Jahr die Miete noch berappen?“, „Geht die Welt am 21.Dezember unter?“, „Überlebt die Menschheit die Erderwärmung?“, „Haftet der Gummi auch noch am Kurvenausgang?“. Je größer das Risiko, desto höher die Unsicherheit. Oder umgekehrt?
Ab heute ist Schluss damit. Kein Zweifel mehr. Vertrauen pur. Zuversicht auf Rezept:

Bachblüten N° 8 „Unsicherheit“ Tropfen

Zaghaft um durch die Tornante wackelnde Zweiradfahrer sind Vergangenheit. Ideallinie auf Krankenkasse. Schon 5-7 Tropfen dreimal am Tag unter die Zunge geträufelt beseitigen jegliche Gedanken an High- und Lowsider. Und das „ohne Nebenwirkungen“! Motorrad-ABS-Pflicht ab 2016: Ich werd mal beim Ministerium anklopfen, wie es mit der verordneten Naturheilkunde so aussieht.

Und noch eine Frage an die Pharmaindustrie: „Wieso vercheckt ihr in diesen Zeiten keine „Sicherheits“-Tropfen?“ Wir Motorradfahrer würden sie auf alle Fälle beim Dealer unseres Vertrauens erwerben.

risk‘n‘ride,
Dieter

Ultimatives Sicherheitsgadget (Erstes Teil)
Ultimatives Sicherheitsgadget (Zweites Teil)
Ultimatives Sicherheitsgadget (Dritter Teil)

„Freiheit ist eine Hure …“

… in jenem Streifen, in dem „ein Mann Amerika sucht, es aber nirgends mehr findet„. Legendär ist in Easy Rider der Dialog zwischen Jack Nicholson und Dennis Hopper über Freiheit. Was 1969 galt ist auch heute noch brandaktuell.

Aber lest selbst:

Nicholson: Wisst ihr … das war einmal ein ganz herrliches Land! Ich kann nicht verstehen was auf einmal damit los ist.
Hopper: Tja, alle haben sie Schiss. Das ist, was los ist. … Sie haben Angst. Sie haben Angst vor uns.
Nicholson: Sie haben keine Angst vor dir. Sie haben Angst vor dem, was Du für sie repräsentierst.
Hopper: Ach nein, alles was wir für sie repräsentieren ist nur jemand, der sich nicht die Haare schneidet.
Nicholson: Oh, nein … Was du für sie repräsentierst ist Freiheit.
Hopper: Was haben sie den gegen Freiheit. Darum dreht sich doch alles!
Nicholson: Ja, ja, das ist richtig. Darum dreht sich wirklich alles. Aber von Freiheit reden und wirklich frei sein, das ist nicht dasselbe. Ich finde es ist wirklich schwer, frei zu sein, wenn man verladen und verkauft wird, wie eine Ware. Aber wehe Du sagts jemandem, er sein nicht frei, dann will er dich sofort töten oder zum Krüppel schlagen, zum Beweis, dass er frei ist. Oh ja, sie reden und reden und reden über individuelle Freiheit. Aber sehen sie dann ein freies Individuum, kriegen sie es mit der Angst.
Hopper: Sie werden vor Angst nicht gerade weglaufen.
Nicholson: Nein, aber es macht sie gefährlich!

Und er sollte recht behalten.
Da gibt es nichts hinzuzufügen, ausser dem Original:

risk’n’ride,
Dieter

Helmpflicht abschaffen !?

Gesetze werden beschlossen. Sind die Paragraphen für uns Bürger schlüssig (heisst nicht automatisch sinnvoll), werden sie über die Zeit von der Mehrheit angenommen und nach Geraumen zu Kultur. So geschehen bei der allgemeinen Helmpflicht für Motorradfahrer (D: seit 1976, A: seit 1979, CH: seit 1981).

Wagen wir einen Blick über den Atlantik in die USA, sehen wir, dass das Thema „Helmpflicht“ alles andere als einfach ist. Von 50 Bundesstaaten haben

  • nur 21 die allgemeine Helmpflicht
  • In 26 Bundesstaaten ist die Helmpflicht altersbezogen (unter 18-21 Jahren)
  • In 3 Bundesstaaten gibt es KEINE allgemeine Helmpflicht! (Stand 2011)

Ich glaube nicht, dass wir die Einwohner von Illinois, Iowa und New Hampshire per se als bescheuert bezeichnen dürfen, wenn sie auf den Kopfschutz beim Motorradfahren verzichten. Gesetzte wachsen nicht auf Bäumen und fallen nicht vom Himmel, sondern sind meist – vielleicht nicht gut, aber – lang überlegte Entscheidungen.

John Tierney, Kolumnist der New York Times, stellt folgendes zur Diskussion:

Motorradfahrer sollten selbst frei entscheiden, ob sie einen Helm tragen wollen oder nicht. Jeder Motorradfahrer kann zwischen zwei Alternativen wählen:

  1. Standardführerschein. Dieser beinhaltet allgemeine Sturzhelmpflicht!
  2. Zusatzausbildung und Faktoren zur Berechtigung für Fahren ohne Helm:
    1. Eine genügend hohe (Unfall-)Versicherung, so dass der Steuerzahler bei einem Unfall nicht zur Kasse gebeten wird.
    2. Ein Risikokompetenztraining: Spezielles Fahrtraining und Coaching bezüglich Risiken des Motorradfahrens, Unfallstatistiken und Erfahrungen.

Motorradfahrer müssten also dafür bezahlen, um den Wind in den Haaren zu spüren. Der Führerschein käme zwar etwas teuerer, aber die Entscheidungsfreiheit, ob Helm oder nicht, wäre beim Motorradfahrer selbst.

Ist das ein Modell für Europa? An der Sturzhelmpflicht wird sich glaub ich nichts mehr ändern (gut so!), aber STATT Verpflichtungen für z.B. das Tragen von Warnwesten würd ich schon so ein Training machen. Oder nicht?

risk‘n‘ride,
Dieter

PS: Dabei könnten Warnwesten absolut cool aussehen! siehe Rennleitung#110

Homer kauft ein Motorrad

Herbst ist‘s. Manche freuen sich auf Fahrten durch den schönen Altweibersommer, einige packen die Skiunterwäsche unter die Kombi, wenige denken bereits ans einwintern und es gibt auch jene, die den Anzeigendschungel nach günstigen Angeboten für ein neues Bike durchforsten. Vielleicht ist ja was Günstiges dabei? Meist sind Motorräder am Ende des Jahres etwas preiswerter zu haben. Angebot und Nachfrage bestimmen auch hier den Markt.

Wenn Du Dich schon entschieden hast, Deine Lebensversicherung zwecks Motorradkauf zu schlachten (siehe: Motorradfahren gegen die Krise), hier ein Beispiel für miserables Risikomanagement bei der Finanzierung Deines neuen Gefährts:

Homer Simpson kauft einen Geländewagen (Marke Canyonero):

CANYONERO-VERKÄUFER: Okay, ich sage ihnen jetzt einmal, wie sich Ihre Leasingkosten zusammensetzen. Da ist einmal die Anzahlung, dann ist da noch die monatliche Zahlung unnnnnnd …. dann noch die wöchentliche.
HOMER: Und das ist alles, oder?
VERKÄUFER: Ja … oh, und nach der letzten monatlichen Rate kommt noch die ganz normale MSR, die mörderische Schlussrate.
HOMER: Aber das dauert ja noch eine ganze Weile, oder?
VERKÄUFER: Genau!
HOMER: Klasse!
(Season 10 Episode 15)

Gesagt sei, dass wir Menschen bei Entscheidungen bezüglich unserer finanziellen Ressourcen meist irrational, naiv und einfach sehr sehr menschlich funktionieren. Nicht nur deshalb boomt der Anteil an Leasing- und Kreditkäufen am Zweiradmarkt. Du weisst, dass ich nicht uneingeschränkt ein Freund vernunftsgetragener Entscheidungen bin, aber: Wieviel Homer bist Du?

risk‘n‘ride,
Dieter

Homer kauft sich einen Geländewagen (video espanyol):