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Risk'n'Ride Posts

Ratlos in der Autoschlange

Neulich schnecke ich auf meinem Motorrad mitten im Verkehrsstau dahin. Zum Vorbeischlängeln und Zwischendurchschummeln ist es eindeutig zu schmal und den Weg durch die Botanik versperrt eine dieser todesbringenden Leitplanken. Auf meinem mentalen Bordcomputer drück ich infolgedessen den Chillout-Knopf, als plötzlich jemand auf meine Fahrspur wechseln will. Nun erwächst in mir folgendes Problem: Wenn ich diese Dose auf meine Spur lasse, fühle ich mich erfahrungsgemäß anständig und selbstlos. Wenn ich jedoch sehe, wie andere Fahrzeuge vor mir diese Karre in meine Spur lassen, fühle ich mich beschissen. Ich ärgere mich über denjenigen, der auf meine Kosten galant handelt. Wiese fühle ich in diesen beiden Situationen so verschieden, obwohl das Resultat dasselbe ist?

Wahrscheinlich ticke ich so:

  • Gestatte ich jemanden das Einordnen, dann bin ich derjenige der dies entscheidet. Ich verdiene Anerkennung, Achtung und Dankbarkeit.
  • Gewährt ein Fahrzeug vor mir den Einlass, habe ich jedoch keine Kontrolle über diese Situation und niemand singt mir eine Hymne. Im Gegenteil, ich sehe nur den Nachteil einer längeren Wartezeit.

Eigentlich doch klar: Ich fühle mich ausgezeichnet, wenn es jemand anderem gut geht (allerdings immer nur dann, wenn ich dies als Resultat meines Großherzigkeit sehe). Ausserdem will ich, dass mich andere als wunderbar, heroisch und zuvorkommend betrachten.

Trotzdem: Gesetzt den Fall viele Klitschen stehen vor mir im Stau und manche davon lassen andere in meine Spur: Sollte ich nicht schlussendlich  kneissen, dass wahrer Edelmut darin besteht, einfach zu erlauben, dass gute Dinge passieren? Sogar und vor allem, wenn andere Personen die Lobpreisung dafür kassieren?
Es wäre nicht leicht, diese Haltung zu verinnerlichen. Falls ich es schaffen sollte, wäre ich überzeugt, dass gute Dinge folgen würden.

Motorradfahrende Engel wie wir können die Welt ein bisschen besser machen, indem wir auch anderen Asphaltusern ihre Hochschätzung und Ehrerbietung gönnen (ausser natürlich es gibt diese Lücke, die uns zur „Flucht“ verhilft – rroooaarr!!).

Mal sehen was Gutes kommt,
risk‘n‘ride,
Dieter

(Blog-Posting inspired by Dan Ariely)

„Hook up“ – Der Rausch auf zwei Rädern!

Vor zwei Stunden kühlten die letzten Regentropfen den sonnenaufgeheizten Asphalt. Trockene Fahrbahn. Ideale Bedingungen für ein Experiment der Klasse „Sanftheit, Entspannung und Leichtigkeit“. Die Strecke: Weissenbachtal. Motorradeldorado für daheimgebliebene Salzkammgutbiker. Nach 20 Minuten kurvenschwangerer Anfahrtszeit bin ich bereits in einem Zustand eines allfliessendem Zen-Mönchs. Perfekte Seelenlage um folgendes Rästel zu lösen:

Kann ich den Rausch beim Motorradfahren intensivieren?

Ich nähere mich stetig der Schlüsselstelle – einer Kurvenkombi des Entzückens, welche jedem Biker mit den Grußworten „Motorradfahrer – Bitte langsam!“ aufkredenzt wird. Ich beginne zu trägern* und frage mich: „Wie könnte es leichter gehen?“ Der Lenkimpuls schrumpft auf ein Minimum. Die Maschine legt sich brav in die Schräge. Ich bin entspannt wie ein nuckelndes Baby. Nächste Kurve, dieselbe Frage: „Wie könnte es leichter gehen?“ Meine Arme gleichen flügelleichten Federn, mein Kinn hängt bis zum Asphalt und mein Gesäß verschmilzt mit der Polsterung meiner BMW. Die Einheit – sie ist da! Der Flow – er verinnt in meinen Hirnwindungen. Jetzt die nächste Kurve – abermals: „Wie könnte es noch leichter gehen?“ Boooom! Bin ich es der lenkt? Gibt es mich? Verschmolzenes Fleisch-Metall? Ich werde Zeuge, wie sich die physikalischen Grenzen meines Motorrads auflösen um meinen Körper vollends zu absorbieren. Es schluckt mich. Ein letztes „Wie könnte es noch leichter gehen?“ und ich zerrinne. Ich werde eins mit der Strecke, eins mit der Landschaft, eins mit mir und der Welt. Hook up* – Körper, Unbewusstes und das Universum verschmelzen. Transzendenz!

Kabumm! Ein Knall in Form eines wegdriftenden Hinterrades hebt mich mächtig aus dem Sitz. Ich bin wieder ich. Geöffnete Adrenalinschleussen verdrängen das Meer an Dopamin – der Kick löscht meinen Rausch. Puh! Gerade noch gut gegangen. Mit pochendem Herzschlag passiere ich ein Schild von dem mir ein Motorradfahrer in fetten Lettern „DANKE!“ zugrüßt. „DANKE!“, sag auch ich, wissend, dass es vielleicht ein „Was könnte noch leichter sein?“ zu viel war. Troztdem werde ich es wieder wagen diese Frage zu stellen, denn sie führt mich zur Essenz meiner Leidenschaft – dem Rausch auf zwei Rädern.

Hook up and
risk‘n‘ride,
Dieter

*“trägern“ ist die Form einer Körperarbeit des amerikanischen Akrobaten, Tänzers und Arztes namens Milton Trager. „Was könnte leichter und freier sein?“ war das Leitmotiv der Arbeit von diesem inspirierenden Typen. Es ist eine Methode des somatischen Lernens die ich 2003 an der kalifornischen Pazifik-Küste in Big Sur kennenlernen durfte. „Hook up“ ist der meditative Zustand, der durch dieser Arbeit erreicht werden soll. Trager nennt diesen: einem unendlichen Ozenan des Wohlseins. Seit geraumer Zeit weiss ich, dass diese Methode mitunter ein Weg ist, diesen Zusammenschluss Motorrad-Fahrer zu schaffen. But Beware: Rausch kills, without Rausch skills!

Triumphaler Sinnspruch – Kolossales Wochenende


LIFE IS LIKE RIDING A MOTORCYCLE
TO KEEP YOUR BALANCE
YOU MUST KEEP MOVING

In brüchigen Lettern strahlt dieser Koan von der Rückseite des diesjährigen Tridays-Ladies-Shirt. Eine physikalische Kondition des Motorradfahrens wird zur waschechten Weisheit des Lebens. Den Veranstaltern der Tridays 2013 in Neukirchen am Großvenediger war dieses Theorem keine Platitüde, sondern inhaltliches Konzept. Nicht nur beim Biken in den Tiroler Alpen, sondern auch beim Feiern in den unzähligen Clubs des feinen Städtchens, war dieses aussergewöhnliche Gleichgewicht zu spüren. Meine Tochter, unzählige Motorradfreunde und ich durften auch heuer an diesem exorbitant sympathischen Event teilnehmen. Ich könnte Bände über dieses heimelige Treffen benzin- und lebenshungriger Menschen tippsen. Ich belasse es bei dem, was sich am tiefsten in meine Gehirnranken einfräste – eben jener Sinn dieses Koans:

WENN DU NICHTS RISKIERST, RISKIERST DU VIEL

Schon allein das Wort „Wagnis“ verweist auf Ausgewogenheit. Niemand kann die Wirren des Daseins jonglieren, wenn er sich zeitlebens im Schneckenhaus verkriecht oder „faster, faster, till the trill of speed overcomes the fear of death“, wie es schon Hunter S. Thompson zum Besten brachte. Ob TT auf der Männerinsel oder das Rumble in Neukirchen, es sind die Höllenreiter, die am Ende die Fahne des Lebens hochhalten.

In „Newchurch“ waren es 14 Engel der Zuversicht, die uns letzten Samstag – nicht in Verachtung des Todes sondern auf Augenhöhe mit diesem – durch ihren Ritt im rockenden Rumble beschenkten. Hier Denis Birrer, der mit Abstand Entspannteste an der Startlinie und gleichzeitig „Triumphator“ 2013, gemeinsam mit Tridays-Godfather Uli Brèe. Chapeau!

Danke Uli Brèe, danke liebes Tridays-Team, see you next year! Und ja: I`ll keep moving!

risk‘n‘ride,
Dieter

Wenn Biker lustvoll bummeln

Epochales Ereignis in Stockholm: Motorradfahrer und Autolenker finden Spaß daran, das Tempolimit einzuhalten! Endsieg der Konformistengesellschaft? Nein: Spaßtheorie!

The Fun Theory“ ist nichts anderes als eine Möglichkeit das Verhalten von uns Menschen durch Kalauer zu verbessern. Entzücken an der Trödelei? Tatsächlich!:

Im Pipi Langstrumpfland wird ein „Radarkasten“ montiert. Wie üblich blitzt dieser jene Verkehrsteilnehmer, die angeblich nichts besseres zu tun haben, als ein paar kmh zu flott unterwegs zu sein. Nur: diese Box fotografiert, kartografiert und indexiert plötzlich auch die Gemächlichen und Geruhsamen, also jene die diesseits des Tempolimits herumbummeln. Wieso denn das?

Die Raser und Sünder werden wie gewohnt zur Kasse gebeten. Deren Euronen kommen nun aber weder den Staatsfinanzen noch dem örtlichen Polizeifest zugute, sondern werden in einem Topf gesammelt, aus dem eine der Schnecken per Losentscheid den Cashpot knackt. Und siehe da: Während der drei Tage Versuchslauf sank die Durchschnittsgeschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer von 32 km/h auf apathische 25 km/h und dies mit einem breiten Grinser hinter der Steuer.

Wäre doch cool würde ich in Ekstase geraten, wenn sich das Internet verlangsamt, die email drei Tage zu ihrem Empfänger tändelt oder wenn mein iPhone minutenlang benötigt, um eine Netzverbindung herzustellen. Eeeentschleeeuuniguuung wäre die Doktrin.

Für die Cruiser unter uns keine Neuigkeit, denn, wer den Flow statt dem Kick beim Biken sucht, der beansprucht nicht immer die volle Kanne oder die letzten, mit Gewalt erquetschten Pferdestärken, um dem Motorradleben mit stilgenauer Euphorie zu frönen.

(Wieviele schwedische Motorradfahrer nun der Spielsucht verfallen oder die Klimaerwärmung ankurbeln, indem die pausenlos die Radarbox passieren, sei die Frage einer zukünftigen Recherche.)

wie immer,
risk‘n‘ride,
Dieter

Auf nach Monden!

2 Planeten, 1 Motorrad: Und schon fällt es mir wie Sternschnuppen von den Augen, welch lebensleitende Metapher Fritz Triendl in seiner Motorraderzählung Zonko auf Monden“ zu Papier brachte. Die Rampe, auf der sein Held mit einer Zweizylinder in Richtung Monden abhebt, ist nichts anderes als das Sprungbrett in eine erfüllte Existenz. Seine 182km/h sind gleich der Courage, die wir für gelungenes Leben aufbringen müssen. Die Sehnsucht nach Erlebnissen ausserhalb unseres Alltags, die Begierde nach unserem eigenen persönlichen Monden, ist lebendig in jedem Augenblick.

Werfe ich einen biographischen Blick zurück: Nein, an Komfortzonen-Episoden kann ich mich besten Willens nicht lebhaft erinnern. Es sind die Erfahrungen ausserhalb des Speckgürtels der Bequemlichkeit, die meinem Leben das würzige Etwas gaben. Es war immer die mutige Entscheidung, manchmal die verrückte Tat und oft auch das sich-Richtung-Unglück-treiben-lassen, das mich mit rauschhaften Zauber beschenkte.

In späten Jahren wird sich die Menschheit erinnern, dass die Welt ein bisschen besser wurde, weil manche den Gashahn auf 182 drehten, um die Fahrt auf Monden zu wagen. Im Reisegepäck ein kleiner blauer Reiseführer von Master Triendl, damit wir nicht vom Weg abkommen.

risk‘n‘ride,
und die linke Hand zum Gruss an all die Menschen rund um den Taksim-Platz, die gerade ihre Komfortzone ein Stück weit hinter sich lassen,
Dieter

Hier Genaueres zum Buch: Zonko auf Monden – Eine Riskzension

Schluss mit Lustig! Wir Biker sind keine Kinder!

Warnwestenpflicht, Gurkenkrümmung, Rauchverbot, ABS-Pflicht, Glühbirnenverbot, Verbot von Olivenölkännchen, und so weiter … Jetzt mal Schluss damit!

Zwei schwergewichtige Köpfe der österreichischen Denklandschaft haben gestern, 29.Mai 2013, eine Initiative angestartet, die uns wieder Mumm in die Knochen, Eier in die Hose und vor allem Eigenverantwortung zurückgeben möchte. Für den Philisophen Robert Pfaller und dem Wissenschaftstheoretiker Franz Wuketits, die Anzünder dieser Liga der Furchtlosen, haben wir das Ende der Rue de la caque noch lange nicht erreicht. Bürger, die wir Motorradfahrer ja auch zeitweise sind, sollen beginnen mehr zu denken statt sich zu fügen. Wir leben in einer Zeit in der das gesunde Chaos kaum mehr Luft zum Atmen hat, wobei bekanntermassen die Ordnung nur das halbe Leben ist. Der Rest wird aufgefüllt mit unsinnigen Verboten und abstrusen Gesetzen, die uns zu – von der Politik erwünschten – Verhaltensweisen zwingen sollen. Das Schlimme daran ist: das Volk (und damit sind wir gemeint) spielt mit. Anstatt groteske Vorschriften zu hinterfragen, schauen wir lieber fern, wie nachts auf RTL 2 60jährige Hausfrauen tittenschwingend 0 900er Nummer stöhnen. Nochmals: Schluss mit lustig! Wir schlagen zurück! Jetzt wird die Politik hergebrannt!Haben nicht wir Motorradfahrer mit unserem Köpfler in den „Organspender“-Diskurs und unserer Entscheidung für das „Höllengefährt“ eindrucksvoll bewiesen, dass wir zumindest eine Nuance schneidiger sind als diejenigen, die jegliches Risiko scheuen. Darum, Biker aller Länder: Erhebt Euch! Empört Euch! Und setzt bitte Euer Zeichen auf www.meinveto.at !

Ab heute steht selbstgebackene Eigenverantwortung und hausgemachtes Risiko auf der Speisekarte!

Also,
vote‘n‘veto,
Dieter

Schlag den Polizisten oder Der Pakt des Odysseus

Sacramento, Kalifornien: Die 31jährige Etta Lopez verpasst Deputy Matt Campony eine Backpfeife als er seine Schicht im Bezirksgefängnis Sacramento verlässt. „Plötzlich steht sie vor mir und ohrfeigt mich“, so der geschockte Polizeibeamte. Lopez wird umgehend in Polizeigewahrsam genommen. (CBS News, 10.Mai 2013, 9:40 AM)

Hinter dieser Tat steckt eine gewisse „Logik“. Das erklärte und primäre Ziel von Frau Lopez war verhaftet zu werden, damit sie im Knast gezwungen wird sich den Glimmstängel abzugewöhnen (hinter kalifornischen Gardinen herrscht striktes Rauchverbot). Der erste Schritt scheint ihr gelungen.

Also: Schlag einen Polizisten und löse Dich von einer schlechten Gewohnheit?

Naja, ganz so apodiktisch muss es nicht sein. Allerdings können wir uns diese Logik, die auch als Pakt des Odysseus bekannt ist, zu Nutze machen:

Wie wir wissen, hat sich Odysseus an den Mast seines Schiffes knebeln lassen, um dem betörenden Gesang der Sirenen lauschen zu können, dem noch nie ein Mannsbild jemals zuvor widerstand. Das antike Matrosentum gab sich bekanntlich mit gesicherter Todesfolge regelmäßig den Weibern des Meeres hin. Odysseus trotze dank seiner Fesseln.

Ich jedenfalls habe meiner Frau gestern 500,- € auf ihr Konto überwiesen, für den Tag, an dem wieder ein Strafzettel für zu schnelles Motorradfahren ins Haus flattern sollte. Gesetzt dieses Falles muss sie das Geld – ohne wenn und aber – an eine humanitären Organisation ihrer Wahl spenden.

Falls dies nicht helfen sollte, gebe ich ihr das nächste Mal einen 1000er mit der Bitte den Zaster – bei einer weiteren Verfehlungen bezüglich der Straßenverkehrsordnung meinerseits – an Schlächter von Robbenbabys, an die Waffenlobby oder gleich an die Europäische Zentralbank zu spenden. Diese Fessel sollte doch wirken.

Lang lebe Odysseus,
risk‘n‘ride,
Dieter

PS: Falls sich jemand von Euch ein schäbiges Beispiel an Frau Lopez nehmen sollte. Bitte lasst mir die Jungs von Rennleitung#110 in Frieden.

Nur Muttersöhnchen scheut das Tempolimit!

Ausgelöst durch die aktuelle Debatte „Pro 120 km/h“ auf deutschen Autobahnen und gebettet in einem Meer von Forenbeiträgen bezüglich drohender Geschwindigkeitsbeschränkungen, möchte ich einmal entschieden FÜR Tempolimits plädieren:

Dabei starte ich nicht aus der Box der Ökoecke, fahre nicht im Saftey-Werksteam, sondern schwinge mich für jene Giganten in den Sattel, für die Tempolimits ohnehin so praxisnah wie Bibelverse sind.

Fjodor Dostojewski erklärte vormals: „Wenn es keinen Gott gibt, ist alles erlaubt.“. Gäbe es also keinen Staat, könnten wir auf unseren Strassen tun uns lassen was uns gelüstet. Es wäre das Paradies für all jene Motorradfahrer, denen jegliche Beschränkung das Biken madig macht. Die deutsche Autobahn – genauer gesagt 65,5 Prozent davon – als Himmel auf Erden? Falsch gedacht!

Jacques Lacan hält dagegen: „Wenn es keinen Gott gibt, ist NICHTS erlaubt“. Ein Land ohne Vorschriften, ohne Reglementierungen und ohne Tempolimits führt nicht zu weniger Selbstkontrolle. Nein, es lockt den Kontrollfreak in uns erst so richtig aus seinem Fuchsbau. Die Auf-die-Finger-Klopfer, die Arschbacken-zusammen-Kneifer, die Rechtschaffenden hätten Hochsaison.Die wahren Helden existierten nie ohne Geheiß, Weisung oder Konstitution. Der Gesetzlose erhebt sich immer über den Paragraph. Es hätte nie einen Al Capone ohne Prohibition gegeben. Keinen Henry Miller ohne Zensur. Keine Sex Pistols ohne britisches Establishment. Kein Rebellentum ohne Staatsverfassung. Es gibt ihn nicht den „Rebel without a cause“. Der Anlass ist immer die Reglementierung.

Daher plädiere ich für strengste Maßregelung auf unseren Strassen. Nur so erkennen wir, wer wirklich Eier in den Hosen und Mumm in den Knochen trägt. 120 km/h auf Deutschlands Autobahnen würde die konformistischen Spiesser auf die rechte Spur bannen und die echten Kerle hätten endlich freie Fahrt.

smile‘n‘ride,
Dieter

Ultimatives Sicherheitsgadget (Teil 5): Das Riskvolume

Leider gibt es für die Polizei noch immer keine Rauschpistolen oder Risikomaten. Darum müssen wir uns mit so Unsäglichem wie Tempolimits oder Promillegrenzen herumschlagen, wobei die ganze Welt wissen müsste, dass Tim nach drei Pilsetten noch immer besser um die Kurve jagt als Tom es nüchtern je können wird und Theo letztens unterhalb der erlaubten Geschwindigkeit verunglückte.

Da es keine technische Apparatur gibt, die den Grad Deines Rausches oder Deines Risikos messen kann, musst Du Dich auf Deine innere Stimme verlassen. Genauer gesagt auf Deinen sechsten Sinn. Dort in den unendlichen Weiten des vorderen Stirnhirnlappens findest Du Deinen ganz persönlichen Risikoregler.

Und es geht so: Rauf auf den Bock und los! In einem kurzen Moment der Nüchternheit beurteile Deinen Fahrstil auf einer Skala von 1-10 (1 = erbärmliche Langeweile; 10= pure Adrenalinsause). Welchen „Lautstärke“ fährst Du?

So jetzt wirds ernst: Beginne Deinen Risikopegel langsam und schrittweise zu steigern. Wichtig dabei ist, dass Du entspannt bleibst! Sobald Dich irgendwo eine Verkrampfung juckt, reduziere die Lautstärke oder starte von Neuem. Das Anliegen ist nicht das maximale Risiko, sondern die bestmögliche „Lautstärke“ bei gleichbleibender Entspanntheit.

Über kurz oder lang gewinnst Du so an Speed – gekoppelt mit dem Bereich Deiner optimalen Aufmerksamkeit!

Best used on racetracks!

Auf eigenes Risiko,
risk‘n‘ride,
Dieter

Ultimatives Sicherheitsgadget (Erstes Teil)
Ultimatives Sicherheitsgadget (Zweites Teil)
Ultimatives Sicherheitsgadget (Dritter Teil)
Ultimatives Sicherheitsgadget (Vierter Teil)