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Monat: Februar 2012

Risk‘n‘Ride meets Risk‘n‘Fun

14.-18.Februar nahm ich an einer fetten risk‘n‘fun-Session auf der Tauplitz, Steiermark teil. Immer im Hinterkopf möglichst viel von dieser Erfahrung für mich und diesen Blog aufs Motorradfahren zu transferieren.

risk‘n‘fun ist ein – auf Freerider (für Flachlandtiroler: Tiefschneefahrer) zugeschnittenes – Projekt des Österreichischen Alpenvereins. Die Zielsetzung liegt bei Eigenverantwortung und Risikokompetenz. Zusätzlich zu den „hard skills“ eines „herkömmlichen“ Lawinenkurses, setzt risk‘n‘fun verstärkt auf „soft skills“ wie Reflexion des eigenen Risikoverhaltens oder das „grundlegende Gespür für gruppendynamische Prozesse und die damit verbundenen Auswirkungen auf die eigene, gelebte Praxis“.

Um risk‘n‘fun 1:1 aufs Motorradfahren umzulegen, sei zuallererst bedacht, dass die Bergwelt im Gegensatz zur Strasse – neben den Naturgesetzen und eigenen „Nein“-Entscheidungen – keiner sonstigen Verkehrsordnung unterliegt. „Da hat der Staat nichts zu suchen“ oder weiter „Es braucht keine zusätzlichen Regulationen“, wie Michael Larcher, Bergsportreferent des Alpenvereins auf kurier.at zum tragischen Lawinenunfall des niederländischen Prinzen Friso vor einigen Tagen betont. Im selben Artikel meint auch Frank Lindenberg, Präsident der Österreichischen Bergrettung: „Gesetze (in der Bergwelt, Anm.) sind sinnlos, weil nicht exekutierbar“.

Motorradfahrer setzen mit der Entscheidung für den Asphaltdschungel auch einen Schritt in ein Dickicht von Vorschriften. Schutz, Lärm, Technik, Geschwindigkeit werden unter Strafandrohung reguliert. Dieser formale Handlungsrahmen bietet dem Motorradfahrer – zum Preis von Freiheit – Orientierung, Halt und Begrenzung. Gesetze nehmen jedoch ein Stück Raum für Eigenverantwortung und selbstgewähltes Risiko. Trotzdem steckt das Geheimnis vom Überleben im Strassenverkehr nicht in totaler Kenntnis der StVo und perfektem Beherrschen des Fahrzeugs, sondern gerade in den „soft skills“ und der Optimierung des selbstgewählen Risikos.

Aus diesem Grund starte ich mit dem nächsten Posting eine Mini-Serie mit dem Titel:

„Was kann ich als Motorradfahrer von risk‘n‘fun lernen?“

Ich möcht mich selbst überraschen, was da so kommen wird.
risk‘n‘ride vom Urlaub aus dem verschneiten Gasteinertal,
Dieter

Wie gefährlich ist Motorradfahren? (Teil III)

In der Reihe „Wie gefährlich ist Motorradfahren?“ diese Woche Zonkos Arztbrief aus der aktuellen Der Reitwagen-Ausgabe (2/2012):

Gerechnet der Anzahl von Verletzungen scheint Motorradfahren, Skifahren und Baumklettern in geschätzten 50 Jahren (Mittelwert aus Aussehen und Fahrverhalten des Opfers) gleich risikoreich zu sein, wobei das zukünftige Potential von Stürzen beim Baumklettern eher Richtung 0 weisst.

Was ist also richtig gefährlich? Hier rechnerisch eroiert von Klaus Heilmann (Heyne,  2010):

Also, liebe Bikerinnen und Biker: Wichtiger als ABS, Lederkombi und Fahrsicherheitstraining scheint das JA-Wort zu sein. Darum plädiere ich für Massenverehelichung bei der nächsten Motorradweihe.

risk’n’ride,
Dieter

Wie gefährlich ist Motorradfahren? (Teil I)
Wie gefährlich ist Motorradfahren? (Teil II)

Ultimatives Sicherheitsgadget (Zweites Teil)

Aus der Reihe unvernünftigenjedoch oder deshalb umso mehr nützlichen – Sicherheitsz(a)ubehörs für Motorradfahrer hat mein Risk-Buddy Eddie folgendes Gerät entdeckt:

Das Bikerglöcklein

„Laut alten Überlieferungen gibt es die Bikerbell schon seit den Zeiten des ersten Weltkrieges. Die Kradfahrer hatten damals von der beschützenden Wirkung gehört und hängten sich kleine Glöckchen an Ihre Motorräder um alles Böse von Ihnen fernzuhalten. Die so genannten Road-Gremlins, die für lockere Schrauben, elektrische Defekte und Schäden an Motor und Getriebe verantwortlich gemacht wurden, werden durch das Leuten der Glocken von den Bikes ferngehalten.
Das war in den gefährlichen Zeiten damals wichtiger als alles andere, aber auch heute, wo in jedem Motorrad noch viel mehr Technik und Kraft steckt, ist es wichtig den Fehlerteufel fern zu halten.“
Originaltext von bikerbell.com

Eddie ist verzückt und ist sich der Unfallfreiheit 2012 gewiss. Er hat sich gleich eins im Internet geshopt. Ich hoffe für mich, denn nur als Geschenk entfaltet das Bikerglöcklein seine ganze Wirkung.

Kling, Glöcklein, klingelingeling oder wie’s so schön heisst:
Verlier Deinen Schutzengel nicht aus dem Windschatten!

risk’n’ride,
Dieter

Ultimatives Sicherheitsgadget (Erstes Teil)