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Wie gefährlich ist Motorradfahren (Teil II)

Aus Gründen kontroversieller Rückmeldungen zu diesem Artikel in verschiedenen Foren, wurde eine Risk-Buddy Konferenz einberufen!

Manche erinnern sich an meinen ersten Versuch diese Frage zu beantworten. Heut wage ich mal den Blick auf den Risikobarometer um mein Risiko auf der Strasse in der Grosswetterlage zu orten. „Risikobarometer“ – dieses Instrument wurde mir von Klaus Heilmann durch sein Buch „Das Risikobarometer. Wie gefährlich ist unser Leben wirklich?“ vorgestellt. Er meint, dass es grotesk und unsinnig sei, Risiken ohne jegliche Angabe von Bezugsgrössen darzustellen. Kurz: Die jährlich vom Kuratorium für Verkehrssicherheit „gefeierten“ und auf Hochglanzpapier veröffentlichten Zahlen über Verletzte und Tote, sind nichtssagend und jeder einzelne Motorradfahrer kann daraus nichts lernen.

Heilmann schlägt nun folgende Formel vor
(ich hab mir erlaubt sie mit aktuellen Zahlen zu füttern):

389.559 (Anzahl der angemeldeten Motorräder)    :       68 (Todesopfer)
= 5.728 (Grösse der Risikogemeinschaft)

Kurz ausgedrückt: Das Risiko, beim Motorradfahren das Zeitliche zu segnen, war letztes Jahr für jeden Einzelnen 1: 5728.

Was kann ich aber nun daraus lernen? 1:5728??? Wenig, wenn ich diese Zahl isoliert betrachte. Erkenntnisreich wirds erst, wenn ich Motorradfahren mit anderen Freizeitbeschäftigungen bzw. Tätigkeiten vergleiche. Darum hier die

Hitparade der Todesrisiken:

  • Blitzschlag        1:16.500.000
  • Stromschlag     1:1.270.000
  • Ertrinken          1:235.000
  • Radfahren         1:180.000
  • Strassenverkehr (allgemein)        1:16.600
  • Stürze   1:10.600 (im eigenen Haushalt  1:22.000)
  • Motorradfahren    1:5728
  • Gleitschirmfliegen, Tourenskifahren, Sporttauchen    1:500-2000
  • Alkohol   1:1.140
  • Segelfliegen, Drachenfliegen, Fallschrimspringen   1:500-1000
  • Rauchen   1:210

So. Ganz beantwortet das meine Frage „Wie gefährlich ist Motorradfahren?“ nun auch wieder nicht, obwohl diese Berechnung einige dunkle Ecken ausleuchtet, da ich mein Risiko auf der Strasse nun in Relation zu anderen Tätigkeiten sehen kann.

Ich mach mich weiter auf die Suche nach der Antwort. Versprochen! Vielleicht kann mir auch jemand von Euch eine Spur legen.

Wenn es Regenschirme gibt, kann man nicht mehr risikofrei leben:
Die Gefahr, dass man durch Regen nass wird, wird zum Risiko, das man eingeht, wenn man den Regenschirm nicht mitnimmt.
Aber wenn man ihn mitnimmt, läuft man das Risiko, ihn irgendwo liegen zu  lassen.
NIKLAS LUHMANN

risk’n’ride, Dieter

4 Comments

  1. admin admin

    Danke für Dein Feedback. Ich glaub ich habs jetzt hingekriegt.
    lg, Dieter

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