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Risk'n'Ride Posts

„Die Grenze“ by Hunter S. Thompson (inkl. Video)

„The Edge… There is no honest way to explain it because the only people who really know where it is are the ones who have gone over. The others — the living — are those who pushed their luck as far as they felt they could handle it, and then pulled back, or slowed down, or did whatever they had to when it came time to choose between Now and Later.“
Hunter S. Thomson

„Die Grenze … Es gibt keine ehrliche Art sie zu beschreiben, da die einzigen Menschen, die tatsächlich Wissen wo sie ist, die sind, die sie überschritten haben. Die Anderen – die Lebenden – sind jene, die ihr Glück so weit herausforderten, wie sie dachten die Sache zu kontrollieren, und jene zögerten oder entschleunigten oder taten was zu tun war, wenn die Zeit kam zwischen Heute oder Später zu entscheiden.“

risk’n’ride,
Dieter

„Und führe uns in der Versuchung!“

Ab diesem Jahr müssen Bikersprösslinge in Österreich – zusätzlich zum kommandierten Fahrsicherheitstraining und dem verkehrspsychologischen Gruppengespräch – 1,5 Unterrichtseinheiten „Gefahrenwahrnehmungstraining“ bezwingen. Ob das eine guter Einfall war? Es wird sich weisen. Ich möchte ja nicht stetig schwarzmalen.

Sauer aufstossen tut meiner Klügelei nur der diesbezügliche Text im Gesetz FSG-GV §13c, wo es heisst: „wobei generell die Notwendigkeit einer DEFENSIVEN Fahrweise ins Bewusstsein der Teilnehmer gerückt werden soll“. Ja, Herrschaftszeiten, sind wir im Krieg, oder was?

Defensive (Quelle Wiktionary)
[1] Abwehrbereitschaft, Verteidigung
[2] Im Sport: Teil einer Mannschaft, der vorwiegend gegnerische Angriffe aufhalten soll

Herkunft:
lat.: defendere – verteidigen

Führen wir einen Feldzug gegen den Rausch und gegen das Risiko? So wie schon das Vater Unser mit seinem:Führe uns nicht in Versuchung den Motorradfahrer dressiert möchte. Können wir mit dieser Schonhaltung den Fährnissen des Lebens die Stirn bieten? Ich behaupte: Nein. Diese dunkle Gesinnung führt zu Abstinenz und Langeweile und darf/kann nicht Bestandteil gelungenen Motorradfahrens sein. Eine scheinheilige Kultur sitzt hier der Falschübersetzung des alten Katechismus auf. Korrekt hieße es: „Und führe mich IN der Versuchung“.

Es geht also nicht darum sich gegen das Risiko zu verteidigen, sondern die Versuchung zu rühmen. Denn: Sie ist da! Und sie ist geil! Falls wir etwas benötigen, dann eine Kunstfertigkeit, die uns IN der Begierde leitet. Leider schenkt die gängige Sittlichkeit der inneren, selbsterzeugten Sicherheit nur wenig Gehör. Viel lieber ergötzt sie sich im Aufrüsten und Wappnen gegen die Widrigkeiten des Lebens mit unzähligem militärischen Waffenarsenal (Helm, Protektor, Radarpistole, ABS, ect.)

Daher: Fahrsicherheit – JA. Defensiv – Nie und nimmer!

risk‘n‘ride,
Dieter

Master of Blacktop Hint #1: Katarakt am Plastikpyjama

Heute möchte ich eine neue Serie starten. Tipps und Kniffs von Meistern des Asphalts, welche ich bisher in keiner Motorradliteratur finden konnte. Beginnen möchte ich mit dem Master of Blacktop Hint #1 des Grandseigneur der Fahrschulwelt Österreichs, Monsieur Herbert Stipek. Von Herbert stammt folgender genialer Tipp für Fahrten mit Regenkombi im berühmt-berüchtigten Salzburger Schnürlregen (auch bei sonstigen Wolkenbrüchen weltweit).

Die Schwachstelle jeder Regenkombi ist der Reisverschluss. Setze ich mich ohne folgenden Kniff auf den Bock, entsteht im Nabelbereich am Plastikpyjama meist eine Falte nach oben. Diese bietet dann während der Fahrt ein perfides Becken für eine Teichanlage. Dieses Biotop dräniert dann poe-a-poe durch den Zipp in Richtung Unterhöschen. 

Tipp: Leg die Falte einfach so wie Dein Schwabbelbäuchchen hängt, also nach unten. Damit bastelt Du ein Katarakt, an dem der Sturzbach abrinnen kann und sich keine Adria bildet. Voila! Das Schlüpferchen bleibt zumindest von aussen trocken!

risk‘n‘ride,
Dieter

Safetyclips – lyrisch, blutrünstig und old school

Dank Clemens Gleich („Mojo Mission„) stolperte ich über ein Sicherheitsvideo der „Alten Schule“ oder „old school safety video“, wie es im Titel auf youtube so schön heisst. Tja, auf dem ersten Blick ist der Streifen tatsächlich retro, zieht man sich jedoch zeitgenössische Sicherheitsclips rein, erkennt man auch gerade dort den Geist der Abschreckung. Nur wenige erheben sich aus dem Sumpf der blutrünstigen Emotionalisierung. Nett gemeint knallen die Texte (siehe unten) dem Zuseher so heftig in das eigene Vernunftszentrum, dass die Brücke zum Rausch und zum Risiko zusammenbricht. Die Botschaft wird so den Jordan niemals überschreiten.

Eine weitere Legende unter den Clips àla „Gefährliche Sicherheit“ gedreht von MADtv:

Der Kommentar von Clemens Gleich: „In der Fabrik möcht ich aber nicht arbeiten. Die Todesschreie würden mich nerven.“ Chapeau! Da gibt es nichts hinzuzufügen. Ausser vielleicht, dass mich die Todesschreie vergesellschafteter Hochsicherheit bezüglich der Motorradwelt auch auf den Keks gehen. In deren Welt möcht ich nicht leben.

risk’n’ride,
Dieter

Dein Glas voll Erfahrung – ein Survival-Gleichnis

Jeb Corliss (live), „Und-Verdient-Damit-Auch-Noch-Geld“-Basejumper, fabulierte einst ein Survival-Gleichnis für sein Treiben am Abgrund. Jeb muss es ja wissen, hat er doch seinem statistischen Ablaufdatum mehrfach widerstanden.

Seine Allegorie ins Bikerlatein übersetzt:

*   *   *

An dem Tag, an dem Du mit dem Motorradfahren anfängst, erhältst Du zwei Gläser.
Ein Glücksglas und ein Erfahrungsglas.
Vor Deiner ersten Tour ist Dein Glücksglas zum Überlaufen voll,
Dein Erfahrungsglas absolut leer.
Mit jeder Ausfahrt nimmst Du ein Stück aus Deinem Glücksglas
und steckst es in Dein Erfahrungsglas.
Im Laufe Deiner Karriere als Motorradfahrer wird Dein Glücksglas immer leerer und leerer,
während sich Dein Erfahrungsglas mehr und mehr füllt.
An dem Tag, an dem Dein Glücksglas gänzlich leer ist,
besteht der einzige Grund für Dein Überleben in der Fülle Deiner Erfahrung.

*   *   *

Etwas süsslich, aber doch sehr stimmig,
risk‘n‘ride,
Dieter

Im Zeitalter in dem Zwerge lange Schatten schlagen

Vor einigen Tagen sprach ein Zwerg: „Ich würde das Motorradfahren verbieten“. Sein Beisatz „Aber das ist nur meine persönliche Meinung“ ging im tosenden Jubel applaudierender Gnome geräuschlos unter. Ich stelle fest: Wir weilen hinter den Bergen, bevormundet von unzähligen verängstigten Däumlingen. Alle Riesen scheinen ausgestorben. Rübezahl ist in Väterkarenz. Der Zyklop schlürft alkoholfreie Cocktails im Magic Life Club. In welchem Zeitalter leben wir, in dem Zwerge ohne Widerspruch solch lange Schatten schlagen? Gibt es keine Giganten mehr? Giganten, die gelassen Übersicht bewahren? Giganten, die in die Weite blicken, um den unendlichen Horizont zu erkunden? Wir leben in einer globalisierten Dreikäsehochwelt. Die Grundemotion ist Angst.

Die innere Haltung dieses Wichtelregimes führt zu multiplen Anstieg an Depressionen bei Jugendlichen in den letzten Jahren. Diese herzlose Attitüde stiehlt den Kindern und der Jugend die Möglichkeit zur Erlangung jeglicher Lebenskompetenz und führt nachweislich zu einem Mehr an Unfällen.

Sehr geehrter Herr Landrat Frithof Kühn, Chef einer Kreispolizei, sollten sie Ihren gesellschaftlichen Bauplan umsetzen, mache ich Sie hiermit verantwortlich für unzählige Motorradfahrer, die illegal ihrer Leidenschaft fröhnen. Ich mache sie verantwortlich für all die ehemaligen Motorradfahrer, die statt inmitten einer wunderschönen Motorradtour beim Drachenfliegen am Fels zerschmettern. Ich mache sie verantwortlich für all jene Ex-Biker, die in Ihrer Welt im grauen Suff ihre Leber ruinieren. Und vor allem mache ich sie verantwortlich für all die depressiven Kinder, deren einzige Fähigkeit, die der Anpassung ist.

Ich wünsche mir ein Land fernab der sieben Berge, dort wo man noch gross, wagemutig und fehlerhaft sein darf. Dort wo Zuversicht die Angst besiegt. Ein Land, in dem ein jeder Motorradfahrer souverän seine Leidenschaft ausleben darf.

Giganten erhebt Euch!
Giganten riskiert!
Giganten reitet!

Dieter

Anheizen spendet Freiheit!

Du fädelst mit Deinem Flaggschiff Kurve für Kurve auf Dein Tourenkollier. In beinahe jeder Kehre küsst Dein schwer beladenes Motorrad den Asphalt und zieht rauhbeinig Linien in den Strassenbelag, so als wolle es am Scheitelpunkt ankern. Etwas mulmig zumute machst Du in jeder Kurve das Gas zu und lässt Dein Schiff durch die Serpentinen schieben. Krrrrrk! Schon wieder. Was kann Du tun?

1. Du lädst am nächsten Rastplatz Deine Sozia bzw. -ius auf ein Käffchen ein und stiehlst Dich heimlich während dem vorgetäuschten Klogang davon. Die nächsten Kurven kannst Du geräuschlos und gelassen tuckern.

2. Du parkst am Strassenrand und entsorgst Deine 20kg Mitbringsel in den Graben (Sozia oder -ius bleibt sitzen!).

3. Für die Techniker unter Euch: Stell Dein Federwerk etwas härter. Das Erdpech wirds Dir danken!

4. GIB GAS!!! Wenn Du begehrst, dass sich Dein Dromedar aus dem Sand erhebt, musst Du einfach das Gas öffnen. Anheizen schenkt Bodenfreiheit. All die präventiven Entschleunigungsmassnahmen treffe VOR der Kurve. Nicht mittendrin. So kannst Du zügig durch die Kurve gondeln ohne Furchen in den Belag zu ackern. „Risiko schafft Sicherheit“ oder „Wer bremst verliert“ sind Schlüsselsätze gelungenen Kurvenglühens. Verlangsamung ist die Aufgabe der achtsamen Vorbereitung, nicht des rauschhaften Schaffens.

Ist dieses Wissen ach so heilig für unser ganzes Leben, denn:
Es ist immer gefährlich einen Abgrund in zwei Sätzen zu überspringen!

risk’n’ride,
Dieter

Der Schlüsselbund gelungenen Motorradfahrens

Ob es nun die Helmpflicht ist, welche die Anzahl der getöteten Motorradfahrer – zumindest in den USA – steigert oder das ABS, bei dem die Gefahr in der Risikokompensation liegen könnte, gelungene Lebensführung scheint der Schlüsselbund für kultiviertes Motorradfahren zu sein. Wieso das denn?

Die Enthüllung, wie man als Motorradfahrer im Strassenverkehr alt wird, schenkt uns Prof. John F. Helliwell (2003) von der University of British Columbia, indem er die Auswirkung der Faktoren von Lebensqualität auf Verkehrsunfälle skizziert.

Hier seine Quintessenz :

Ist die Scheidungsquote hoch, sinkt die Lebenszufriedenheit einer Gesellschaft und damit auch die ihrer Motorradfahrer, womit sich auch die Anzahl der Verkehrsunfälle erhöht (ß-Koeffizient = -0,21). Wir wissen schon aus früheren Postings, dass verheiratete männliche! Motorradfahrer bis zu 10 Jahre länger leben als Unverheiratete. Also sag: JA!

Interessanterweise ist das Verhältnis zwischen Verkehrsunfällen und Arbeitslosenquote negativ, was nichts anderes heisst als dass Du möglichst schnell Deinen Job in den Mistkübel entsorgen sollst, damit sich Deine Unfallwahrscheinlichkeit beim Motorradfahren senkt. (ß = 0,14).

Zwischen der Qualität der Regierung und der Unfallhäufigkeit besteht zwar nur eine kleiner Zusammenhang (ß = 0,11), aber vor allem die österreichischen Motorradfahrer sollten trotzdem schleunigst eine Lichterkette gegen das Regime zwecks Verkehrssicherheit organisieren.

Mitgliedschaft in Organisationen wirkt sich sehr positiv auf Deine Sicherheit beim Biken aus (ß = 23). Heisst das nun, dass Hells Angels sichere Motorradfahrer sind? Vielleicht. Jedenfalls reicht auch der Beitritt in einem Blumenpflückerclub, um eher nicht im Graben zu landen.

Denn geringsten Einfluss hat der Glaube an Gott (ß = 0,07). Trotzdem hilft die Motorradtaufe mehr als sie schadet (und das kommt mir als Antichristen schwer über die Lippen).

Aber nun der Überflieger: Vertraue in Deine Mitmenschen! Dies hat den positivsten Einfluss auf sicheres Motorradfahren (ß = 0,39). Ob damit auch blindes Vertrauen in Querverkehrslenker gemeint sind, lässt sich aus den Zahlen nicht herauslesen.

Diese „Soft Facts“ scheinen mehr Einfluss zu haben als so einige hausbackene Verkehrssicherheitsanordnungen diverser Kuratorien.

Denk nach über Deine Lebensführung, Dein Schutzengel wird es Dir danken!

Und natürlich weiterhin,
risk‘n‘ride,
Dieter

PS: Check your lifestyle auf www.gueltigestimme.at. Einer unserer Herzensbrüder feiert dort ein Fest an Lebensqualität! Auch Motorräder verändern: in seinem Tagebucheintrag Nr.21 spricht er von seinem Entschleunigungsprojekt XT 500.

Welche Marke ist dieses Motorrad?

Als ich gestern ins Kinderzimmer schielte, staunte ich nicht schlecht, als ich sah, dass meine Tochter statt einem Pferd oder einer Katze ein Motorrad abpauste. Naja, wie heissts so schön, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Noch mehr staunte ich, welches Bike sie zum Durchzeichnen aussuchte. Ich hatte nämlich keine Ahnung! Erst ein Blick auf die Originalvorlage schenkte mir die Antwort auf das Mysterium. Heute frage ich Euch:

Welche Marke ist dieses Motorrad?

Die erste richtige Antwort (hier oder auf www.facebook.com/riskride) gewinnt eine Buch/DVD spring … und lande – Landkarten für eine Rausch- und Risikopädagogik!

 

Die kleine Künstlerin – Maya (7)

 

 

Viel Spass beim Raten. Oder vielleicht gibt’s unter Euch die Kanone, der die Lösung nur so aus der Hüfte springt.

risk’n’ride,
Dieter