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ad Kreuzungsunfälle 2009

Wie versprochen klettere ich eine Stufe höher in der Statistik der getöteten Motorradfahrer 2009 und schreib mal was zum Kreuzungsunfall.

Wie jedes Jahr „gewinnt“ das Kreuzungsunfall das Rennen um den häufigsten Crash was die VERLETZUNGEN betrifft (1230 Verunfallte = 36% aller gemeldeten Unfälle). Misst man den Schweregrad des Unfalls am Tod, nimmt der Kreuzungsunfall nur den 3.Platz ein (23 Getötete = 26%).

In Unfallberichten lässt sich feststellen, dass meist der Auto-, Traktor- bzw. LKW-Lenker in die Kreuzung einfuhr, ohne den Motorradfahrer zu sehen. Durch diesen Umstand wird die Schuld gerne auf die Anderen, die Autofahrer abgewälzt. Da es mir – im Gegensatz zu Versicherungen oder Religion – um VERANTWORTUNG und nicht um Schuld geht, sehe ich das etwas anders.

Inwiefern bin ich verantwortlich bei Kreuzungsunfällen ?

Prüfe:

1. Deine Kleidung

Der Unterschied zwischen Motorradshops und Gruftiestore ist farblich kaum erkennbar, es regiert die Farbe SCHWARZ (wollen wir damit demonstrieren wie nahe am Tod sich unser Hobby findet?;-)) . Das war nicht immer so. Vielleicht kann sich der eine oder andere noch an die 80er erinnern. Neongelb,- grün und -orange waren im Trend. Mit den 90ern wurde Marilyn Manson und schwarze Kleidung mainstream. Obwohl bei genauer Betrachtung seit 2-3 Jahren eine Trendwende zu beobachten ist. Immer mehr Hersteller nähen Neon (vor allem Gelb) in einige ihrer Kollektionen. Wird Neon wieder in? Man wird sehen.

2. Deine Einfahrtsgeschwindigkeit in Kreuzungen

Ein kleines Experiment: Halte Dich ausnahmsweise innerorts konsequent! an die 30 oder 50. Du wirst sehen, dass Du das nie bzw. selten zuvor getan hast.  Auch auf Landstraßen neigt sich der Zeiger eher auf die rechte Seite unseres Tachos. Klar, der Pensionist darf da nicht rausfahren. Wir machen es ihm aber selten leicht uns zu sehen. Autofahrer erwarten oft nicht unsere Geschwindigkeiten.

Was kann ich tun?

1. Sichtbarer machen

Kleidung, Motorrad, Helm, LED-Leuchten, Fuchsschwanz, Blaulicht,… Was für ein Sichtbarkeitstuning ist bei Dir möglich und leistbar?

2. Richtige Einfahrtsgeschwindigkeit TRAINIEREN

Es muss zu einem Automatismus werden bei Ein-, Aus-, Zufahren und Kreuzungen die angemessene Geschwindigkeit zu wählen. Das funktioniert nur, wenn ich es mehrmals bewusst tue, solange bis es zur Gewohnheit wird. Es reicht nicht jetzt vorm Bildschirm zu sagen. „Ja, werd ich eh tun.“

3. Mein ganz persönlich gebasteltes Risikomanagement

In der Psychologie ist ein Anker ein Reiz, der eine Reaktion auslöst. Ich habe mir angewöhnt, sobald ich vor allem von rechts eine Fahrzeugfront auf einer Kreuzung oder hinter einer Hecke, Zaun, etc. erblicke (Reiz) automatisch diese Reaktion folgen zu lassen:

  1. Reduzieren der Geschwindigkeit
  2. 2 Finger an die Bremse (bremsbereit)
  3. Lenkimpuls in Richtung Mittellinie (dadurch vergrößern sich meine Ausweichmöglichkeiten, ein bewegtes Licht wird eher wahrgenommen als ein statisches und ich bewege mich mehr in das Sichtfeld des anderen Lenkers)

Ein Anker muss antrainiert werden. Durch mentales Training, Hypnose, NLP etc. im „Trockentraining“ oder wie gesagt durch unentwegtes bewusstes Tun.

Wie sieht Dein selbstgebasteltes Risikomanagement aus um auf Kreuzungen zu überleben?

Train your risk – and ride, Dieter

 

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