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ad Überholunfälle 2009

So, nach 3 Tagen Skifahren in Gastein (apropos Skifahren: Seit 5-6 Jahren sind Sturzhelme auf den Pisten envogue bzw. Pflicht bei Kleinkindern – seit 5-6 Jahren ist ein leicht erhöhter Anstieg vom Schweregrad der Verletzungen erkennbar! Zusammenhang?!), nun wie versprochen mein Senf über Platz 2: Überholunfall!

An 4.Stelle der Verletztenrankings (330 Personen = 10%) katapultiert sich der Überholunfall prozentmäßig um das 3fache zur Silbermedaille bei den Getöteten (30 Personen = 30%). Geht man nach einer Untersuchung aus 2003, war es bei jedem der lethalen Überholunfälle ausnahmslos der Motorradfahrer der „falsch“ überholt hat – nie der Auto- bzw. LKW Lenker. Es ist anzunehmen, dass sich dieser Sachverhalt nur wenig geändert hat. Ich kann daher sagen Überholunfälle – Verantwortung hin, Schuld her – gehen eindeutig auf unser Konto.

Da es bei der Statistik Austria immer „Unfall im Begegnungsverkehr“ heisst, weiss ich leider nicht, ob dazu auch die Überholunfälle gezählt werden bei denen das überholt Fahrzeug selbst zum Überholen ausschert und den Motorradfahrer im Überholvorgang touchiert. Weiss jemand mehr?

Was kann ich dazu sagen?

Zuerst einmal, da es der Biker ist, der falsch überholt (siehe oben), ist hierbei Eigenverantwortung zu 100% angesagt. Man kann versuchen Gescheites über viele Unfalltypen zu schreiben. Beim Überholunfall muss ich in Mamas Schatzkisterl greifen: „Denke, bevor Du überholst“, „Fahr nicht so schnell“, „Überhole nur, wenn es sich wirklich ausgeht“, „Überhole nicht vor unübersichtlichen Stellen“. Alles so vernünftig wie ein Verkehrssicherheitsplakat vom Bundesministerium. Inhaltlich richtig, Wirkung null.

Gibts es mehr?

Einer meiner risk’n’ride coaches, Josef Wintersteller, brachte mich gestern auf zwei wichtige Gedanken, die ich hier posten darf:

1. Um das Risiko beim Überholen zu optimieren, fahre im Sichtfeld vom Rückspiegel des zu überholenden Fahrzeugs: Motorradfahrer, bevor sie überholen, halten sich meist im Toten Winkel am linken Heck des Autos auf. Meist weder im Rück- noch Seitenspiegel sichtbar, starten wir den Überholvorgang. Ist nun der Gegenverkehr vorbei, setzten beide zum Überholen an – aufgrund besserer Beschleunigung sind wir meist genau neben dem Fahrzeug wenn es ausschert. Also: Vor dem Überholen sichtbar für den zu Überholenden fahren.

2. Häufige Überholunfälle passieren durch Gegenverkehr, der aus einer Seitenstaße einbiegt. Man stelle sich vor: leichte Rechtskurve – ich blicke rechts am Fahrzeug vorbei um zu sehen, ob genügend Platz da ist zum Überholen – kein Gegenverkehr sichtbar – also ich überhole. Gleichzeitig biegt ein Fahrzeug von links auf die Gegenfahrbahn – bums. Also: Beim Überholen nicht nur auf möglichen Gegenverkehr konzentrieren, sondern auch auf eventuelle Einbieger in unseren Überholweg.

Hier noch zwei Extreme Safety Tipps“ eines befreundeten Bikers, die ich hier erwähnen möchte (ich persönlich befolge sie nicht):

  1. Hupe bevor (eventuell auch während) Du überholst: Der Überholte weiss, dass Du da bist, auch ohne Akrapovic („Sound Saves Lifes“)
  2. Fahre immer mit Fernlicht (Gegenverkehr sieht Dich und bremst früher ;-))

Vielleicht eine Anregung für die Führerscheinausbildung: Kann man sicheres Überholen bei Ausfahrten trainieren bzw. üben? Dieter frägt sich? trotzdem risk’n’ride

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