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Monat: Mai 2013

Schluss mit Lustig! Wir Biker sind keine Kinder!

Warnwestenpflicht, Gurkenkrümmung, Rauchverbot, ABS-Pflicht, Glühbirnenverbot, Verbot von Olivenölkännchen, und so weiter … Jetzt mal Schluss damit!

Zwei schwergewichtige Köpfe der österreichischen Denklandschaft haben gestern, 29.Mai 2013, eine Initiative angestartet, die uns wieder Mumm in die Knochen, Eier in die Hose und vor allem Eigenverantwortung zurückgeben möchte. Für den Philisophen Robert Pfaller und dem Wissenschaftstheoretiker Franz Wuketits, die Anzünder dieser Liga der Furchtlosen, haben wir das Ende der Rue de la caque noch lange nicht erreicht. Bürger, die wir Motorradfahrer ja auch zeitweise sind, sollen beginnen mehr zu denken statt sich zu fügen. Wir leben in einer Zeit in der das gesunde Chaos kaum mehr Luft zum Atmen hat, wobei bekanntermassen die Ordnung nur das halbe Leben ist. Der Rest wird aufgefüllt mit unsinnigen Verboten und abstrusen Gesetzen, die uns zu – von der Politik erwünschten – Verhaltensweisen zwingen sollen. Das Schlimme daran ist: das Volk (und damit sind wir gemeint) spielt mit. Anstatt groteske Vorschriften zu hinterfragen, schauen wir lieber fern, wie nachts auf RTL 2 60jährige Hausfrauen tittenschwingend 0 900er Nummer stöhnen. Nochmals: Schluss mit lustig! Wir schlagen zurück! Jetzt wird die Politik hergebrannt!Haben nicht wir Motorradfahrer mit unserem Köpfler in den „Organspender“-Diskurs und unserer Entscheidung für das „Höllengefährt“ eindrucksvoll bewiesen, dass wir zumindest eine Nuance schneidiger sind als diejenigen, die jegliches Risiko scheuen. Darum, Biker aller Länder: Erhebt Euch! Empört Euch! Und setzt bitte Euer Zeichen auf www.meinveto.at !

Ab heute steht selbstgebackene Eigenverantwortung und hausgemachtes Risiko auf der Speisekarte!

Also,
vote‘n‘veto,
Dieter

Schlag den Polizisten oder Der Pakt des Odysseus

Sacramento, Kalifornien: Die 31jährige Etta Lopez verpasst Deputy Matt Campony eine Backpfeife als er seine Schicht im Bezirksgefängnis Sacramento verlässt. „Plötzlich steht sie vor mir und ohrfeigt mich“, so der geschockte Polizeibeamte. Lopez wird umgehend in Polizeigewahrsam genommen. (CBS News, 10.Mai 2013, 9:40 AM)

Hinter dieser Tat steckt eine gewisse „Logik“. Das erklärte und primäre Ziel von Frau Lopez war verhaftet zu werden, damit sie im Knast gezwungen wird sich den Glimmstängel abzugewöhnen (hinter kalifornischen Gardinen herrscht striktes Rauchverbot). Der erste Schritt scheint ihr gelungen.

Also: Schlag einen Polizisten und löse Dich von einer schlechten Gewohnheit?

Naja, ganz so apodiktisch muss es nicht sein. Allerdings können wir uns diese Logik, die auch als Pakt des Odysseus bekannt ist, zu Nutze machen:

Wie wir wissen, hat sich Odysseus an den Mast seines Schiffes knebeln lassen, um dem betörenden Gesang der Sirenen lauschen zu können, dem noch nie ein Mannsbild jemals zuvor widerstand. Das antike Matrosentum gab sich bekanntlich mit gesicherter Todesfolge regelmäßig den Weibern des Meeres hin. Odysseus trotze dank seiner Fesseln.

Ich jedenfalls habe meiner Frau gestern 500,- € auf ihr Konto überwiesen, für den Tag, an dem wieder ein Strafzettel für zu schnelles Motorradfahren ins Haus flattern sollte. Gesetzt dieses Falles muss sie das Geld – ohne wenn und aber – an eine humanitären Organisation ihrer Wahl spenden.

Falls dies nicht helfen sollte, gebe ich ihr das nächste Mal einen 1000er mit der Bitte den Zaster – bei einer weiteren Verfehlungen bezüglich der Straßenverkehrsordnung meinerseits – an Schlächter von Robbenbabys, an die Waffenlobby oder gleich an die Europäische Zentralbank zu spenden. Diese Fessel sollte doch wirken.

Lang lebe Odysseus,
risk‘n‘ride,
Dieter

PS: Falls sich jemand von Euch ein schäbiges Beispiel an Frau Lopez nehmen sollte. Bitte lasst mir die Jungs von Rennleitung#110 in Frieden.

Nur Muttersöhnchen scheut das Tempolimit!

Ausgelöst durch die aktuelle Debatte „Pro 120 km/h“ auf deutschen Autobahnen und gebettet in einem Meer von Forenbeiträgen bezüglich drohender Geschwindigkeitsbeschränkungen, möchte ich einmal entschieden FÜR Tempolimits plädieren:

Dabei starte ich nicht aus der Box der Ökoecke, fahre nicht im Saftey-Werksteam, sondern schwinge mich für jene Giganten in den Sattel, für die Tempolimits ohnehin so praxisnah wie Bibelverse sind.

Fjodor Dostojewski erklärte vormals: „Wenn es keinen Gott gibt, ist alles erlaubt.“. Gäbe es also keinen Staat, könnten wir auf unseren Strassen tun uns lassen was uns gelüstet. Es wäre das Paradies für all jene Motorradfahrer, denen jegliche Beschränkung das Biken madig macht. Die deutsche Autobahn – genauer gesagt 65,5 Prozent davon – als Himmel auf Erden? Falsch gedacht!

Jacques Lacan hält dagegen: „Wenn es keinen Gott gibt, ist NICHTS erlaubt“. Ein Land ohne Vorschriften, ohne Reglementierungen und ohne Tempolimits führt nicht zu weniger Selbstkontrolle. Nein, es lockt den Kontrollfreak in uns erst so richtig aus seinem Fuchsbau. Die Auf-die-Finger-Klopfer, die Arschbacken-zusammen-Kneifer, die Rechtschaffenden hätten Hochsaison.Die wahren Helden existierten nie ohne Geheiß, Weisung oder Konstitution. Der Gesetzlose erhebt sich immer über den Paragraph. Es hätte nie einen Al Capone ohne Prohibition gegeben. Keinen Henry Miller ohne Zensur. Keine Sex Pistols ohne britisches Establishment. Kein Rebellentum ohne Staatsverfassung. Es gibt ihn nicht den „Rebel without a cause“. Der Anlass ist immer die Reglementierung.

Daher plädiere ich für strengste Maßregelung auf unseren Strassen. Nur so erkennen wir, wer wirklich Eier in den Hosen und Mumm in den Knochen trägt. 120 km/h auf Deutschlands Autobahnen würde die konformistischen Spiesser auf die rechte Spur bannen und die echten Kerle hätten endlich freie Fahrt.

smile‘n‘ride,
Dieter