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Monat: Juni 2011

Video der Woche: Sicherheitsporno

Kinderhelm für Zuhause! Sogar Oma Anne drehts den Magen um.
Wie gefährlich darf Sicherheit sein?

Originaltext: „Laufen zu lernen in einer Welt mit harten Oberflächen kann blitzartig zu erschrecklichen Unfällen führen. Es ist normal für kleine Kinder beim Erkunden ihrer Welt gelegentlich Beulen und Prellungen hinzunehmen. Der Schaden des Kindes an Händen und Knien kann eine akzeptable Form des Schmerzes zum Lernen sein, jedoch kann eine Kopfverletzung traumatisch für Kleinkind und Eltern ausgehen.“

Folgendes Video nur für Hartgesottene:

ANGSTERFÜLLT, risk’n’ride, Dieter

Kreuzungsunfall: Wahrscheinlichkeitsreduzierer

In diversen Publikationen wird das Unfallrisiko innerorts auf 50-70% eingeschätzt, also kurz gesagt: der Großteil aller Unfälle passiert auch dort. Kann ich diese Wahrscheinlichkeit beeinflussen oder werden wir Motorradfahrer in diesem Maße unschuldig von anderen Verkehrsteilnehmern „abgeschossen“. Wer mich kennt, weiss, ich plädiere für Ersteres.

Dazu dieses Beispiel: ländliche Ortschaft, Auto steht in Querstrasse rechts. Was tu ich?

Mögliche „Wahrscheinlichkeitsreduzierer“:

  • Prinzipiell versuche ich – gerade in Ortschaften – mit zwei Fingern auf der Bremse und zwei auf der Kupplung zu fahren, d.h. ich spar mir eine Menge Zeit, falls es zu einer Notbremsung kommen sollte (Danke Raimund Stipek für diesen nachhaltigen Tipp!)
  • Wie auffällig bist Du gekleidet? (siehe Camouflage vs. Neongelb)
  • Ich fahre nicht die gewohnten +20km/h wenns ins Ortsgebiet geht 😉
  • Ein kleiner Lenkimpuls nach Links und schon bin ich für das Auto sichtbarer (nicht nur weil ich mehr mittig fahre, sondern auch mein Abblendlicht durch den Schwenk mehr auffällt)
  • Fahre ich eher mittig, dann öffnet sich eventuell auch ein größerer Fluchtweg nach rechts, falls Auto doch rausfährt

So, das wären ein paar Tipps, die ich selbst versuche zu befolgen. Trotzdem ertappe ich mich immer, wie ich ab dem Ortschild mein Visier hochklappe, meine Arme und Beine ausschüttle und die Seele baumeln lasse. Nobody is perfect!

Gibts irgendetwas das Du mir zusätzlich raten kannst?
INNERORTS = INNER RISK, risk’n’ride, Dieter

Besser als der Rest?


Kleine Zahlenspielerei inspiriert von Gerd Gigerenzers „Das Einmaleins der Skepsis„.
ZAHLEN FAHREN NICHT, risk’n’ride, Dieter

Flow beim Motorradfahren oder Warum ich gestern so viel schneller fuhr

Gestern, nach 2228km Urlaub, ertappte ich mich mit deutlich höheren Geschwindigkeiten kurz vorm Heimkommen. Wieso?

Die Psychologie des Bikens würde dies mit „Flow“ beantworten.

Was ist Flow? Kurz: Der Zustand, bei dem Dein Hirn „GEIL“ schreit (also körpereigene Drogen ausschüttet und genüsslich konsumiert).

Wie entsteht Flow? Dazu ein Diagramm:

Bist Du blutiger Anfänger stellt sich kein Flow ein, dazu braucht es ein wenig – aber nicht viel – Fähigkeiten. Ist der Schwierigkeitsgrad gering, kann schon wenig Fahrkönnen zu Flow führen (Level 1 beim Computerspielen).

Kann ich mehr als gefordert wird (Level 1 + Play Station Profi) stellt sich Langeweile ein. Wird mehr gefordert als ich kann (Level 100 + Neuling) bin ich überfordert oder ängstlich.

Halten sich Fahrkönnen und Anforderungen (Schwierigkeitsgrad) in Balance stellt sich Flow ein. Und hier ist auch die Krux: je besser ich werde, umso mehr muss ich den Schwierigkeitsgrad erhöhen um meine „Sucht“ zu bedienen.

Wieso bin ich gestern kurz vor Zuhause also viel schneller als sonst gefahren? Auf 2228km habe ich unweigerlich mein Fahrkönnen etwas erhöhen können. Kurz vor Zuhause fuhr ich wieder meine bekannten Strecken, also Routine pur = verringerter Schwierigkeitsgrad, da mein Hirn den Flow halten möchte, „musste“ ich den Schwierigkeitsgrad erhöhen = schneller fahren.

Mit ein Grund, warum die meisten Unfälle auf Hausstrecken passieren.

An alle Dealer, risk’n’ride, Dieter

2228km Urlaub

Wieder zu Hause: Das Wetter hat mich statt in die französischen Alpen an die Adria geschickt. 2228km um zu geniessen, zu lernen, zu beobachten – also genug Geschichten um Euch in den nächsten Tage zu berichten.

Hier eine Impression aus dem Winnetou-Land Velebit:

Aber das ist ja keine Reiseblog, bis bald,

risk’n’ride, Dieter

„Motorrad oder Freundin?“

Ein kleine Überlegung aus dem Urlaub:

Zähle ich im Gedanken die Paare aus meinem Bekanntenkreis auf, die sich in den letzten Jahren trennten oder scheiden liessen, so erkenne ich, dass darunter keine Motorradfahrer waren.

Blicke ich auf die Beziehungen meiner Motorradfreunde, sehe ich dass diese – soweit ich das beurteilen kann – seit Jahren blenden funktionieren.

Ich erinnere mich, dass ich vor dem Kauf meines Bikes meine Frau mit den Worten: „Motorrad oder Freundin?“ davon überzeugen konnte. Als damals diese Frage mit einem 😉 meine Lippen verliess, wusste ich nicht, dass darin eventuell eine epochale Entdeckung verborgen liegt: Motorradfahren statt Paartherapie!

Könnt Ihr das bestätigen? Was liegt dem zugrunde?

An meine Leserinnen: Sorry für dieses Machostatement, aber für grundlegende Erkenntnisse muss man sich oft weit hinaus- bzw. hineinlegen.

risk’n’ride, Dieter