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Risk'n'Ride Posts

Du brauchst immer die Anderen um wirklich cool zu sein

Homer: … also habe ich gemeint, dass es viel wichtiger ist, mit der Familie zusammen zu sein als cool zu sein.

Bart: Dad, was Du gerade gesagt hast, war unglaublich uncool.

Homer: Du weisst doch, wie es in diesem einen Lied heisst: „Es ist hip, uncool zu sein.

Lisa: Ein soooo uncooler Song.

Homer: So uncool, dass er schon wieder cool ist?

Geschwindigkeitsekstase

historical motorcycle in the Masaryk circuit BrnoDer über sein Motorrad gebeugte Mensch kann sich nur auf die gegen­wärtige Sekunde seines Fluges konzentrieren; er klammert sich an ein sowohl von der Vergangenheit als auch von der Zukunft abgeschnittenes Fragment der Zeit; er ist der Kon­tinuität der Zeit entrissen; er steht außerhalb der Zeit; anders gesagt, er befindet sich in einem Augenblick der Ekstase; in diesem Zustand weiß er nichts von seinem Alter, nichts von seiner Frau, nichts von seinen Kindern, nichts von seinen Sorgen, und er hat keine Angst, wenn er losfährt, denn die Quelle der Angst liegt in der Zukunft, und wer von der Zukunft befreit ist, hat nichts zu befürchten.

Sicherheit flog übers Kuckucksnest

stacheldraht-wir-schaffen-das

Eine dunkle Zelle in irgendeiner Irrenanstalt. Leises ängstliches Wimmern im Hintergrund, manchmal von entferntem hysterischen Brüllen übertönt.

Mit dem Gesicht zur Ecke gewandt Ecke steht Mr.Safety, ein mürrischer Businessmann mit orangefarbenem Toupet, er trägt die Uniform eines längst vergessenen Männerbunds, balanciert wir seine verkrüppelte Figur durch einem Gehstock in seiner rechten Hand. Er präsentiert ihn seit einem Motorradunfall als Trophäe des Mitleids.

Mr. Safety (ängstlich murmelnd): „Sicherheit, Sicherheit, Schutzzaun, Mauer, hohe Mauer, sehr hohe Mauer. Grenzen. Böse Autofahrer.

Mr.Security: „Wenn es allen gut geht, dann gibt es keinen Krieg auf der Strasse…

Mr.Security, weisses Hemd unter schwarzem Gehrock, er ist mit seinen 198 Jahren der Älteste im Raum, steht am Fenster, die linke Hand fest mit den Gitterstäben verwoben. Durch ein Monokel fällt sein verträumter Blick auf den Horizont jenseits der Irrenanstalt.

Hochriskantes Biken

very old motorcycle traveler fisherman on the shore of a small river at sunset


Fahr mit Road King an das Ende
mit dem Ausstieg im Gepäck
verbrenn die Kutte samt dem öden Patch
komm raus aus dem Versteck
geh zu einem fremden Menschen
frage wie es um ihn steht
läuft sein Leben nicht so rosig
klage ihm wie’s Dir ergeht
mit Deinen Schwächen und dem Zweifel
an Stärke und der Männlichkeit
gründet Schwesternschaft in Umkehr
ihr seid zumindest schon zu zweit.

Das ist hochriskantes Biken
Abgesang auf Dominanz
Empathie auf Überholspur
pure Liebe, heller Glanz

Der Hells-Angel-Pfad zu meisterhaftem Motorradfahren

Suny Barger
Von einem Hells Angels als einem Motorradfahrer zu sprechen ist hanebüchen genug, um urplötzlich von einem Trupp wildgewordener Psychiatrieschergen in Zwangsjacke einkassiert zu werden. Das Motorrad eines Hells Angels ist nichts anderes als sein Symbol des Widerstands und sein Werkzeug der Anarchie. Er würde auch eine Ziege reiten, hätte Marlon Brando in „Der Wilde“ das Städtchen Wrightsville auf einer Geiß gepiesackt.

Nichtsdestotrotz findet man einen Outlaw eher auf einem Motorrad wieder, als dass man ihn beim Zickenmelken antrifft, obwohl Letzteres seinem wütendem Gemüt äusserst zugute kommen würde. So ist es, dass Hells Angels – oder auch Bandidos und Konsorten, also jene „Rocker“ mit leicht abgeändertem Kostüm am gegnerischen Karnevalswagen – auch das Gras auf meiner Weide fressen.

Das Märchen vom risikofreien Motorradfahren


Es war einmal ein Königreich, in dem niemand entscheiden konnte, wie er wollte. Es waren die Götter die entschieden. Ob ein Motorradfahrer verunglückte oder nicht, das war göttliche Fügung. Die Menschen hatten so viel Vertrauen in das Schicksal, dass sie ihre Motorräder mit Talismanen bestückten, Maskottchen sammelten und Amulette um den Hals trugen. Messen und Segnungen waren feste Rituale im Leben jedes Motorradenthusiasten. Kam man nach gefahrener Runde wieder unversehrt nach Hause, meinten es die Götter gut mit einem.

Dem König dieses Reiches gefiel es nicht, dass er gegenüber den Göttern kaum Macht besaß. So schickte er Gelehrte und Wissenschaftler in das Land, um den Menschen die Gottesfurcht auszutreiben.

Ultimatives Sicherheitsgadget „Die Heimat“ (Letztes, wichtigstes und 10.Teil)

Dieter Wellmann
Meine „Heimat“ – sie ist mit Abstand mein wichtiges Zubehör für mein Motorradfahren. Sie schliesst als zehntes Teil und somit als Sahnehäubchen die Reihe meiner „Ultimativen Sicherheitsgadgets“. Heimat ist für mich Grundlage und Voraussetzung für gelungenes Kurvenkratzen und Highwaycruisen.

Ich blicke zur Seite und erkenne, dass diejenigen, die keine Heimat haben, sich schwer tun mit Unsicherheiten zurecht zu kommen. „Heimatlose“, riskieren entweder zu viel oder zuwenig, wobei ich mir mit diesem „zuviel“ und „zuwenig“ durchaus anmaße zu sagen, was balanciertes Risiko kennzeichnet. Es ist natürlich meine subjektive Einschätzung, was „richtig“ ist und was nicht. Dasselbe, was für einen Anderen viel zu schnell oder viel zu riskant bedeutet, kann für mich entspannter grüner Bereich sein – und umgekehrt.

Trotzdem nehme ich mir heraus zu sagen, was für die Allgemeinheit „zuviel“ und „zuwenig“ Sicherheit bedeuten könnte. Dies beruht auf meiner Intuition, ist daher nicht verhandelbar, sondern einfach ein kräftiges Grummeln in meiner Magengegend.

Was ist Heimat?