Springe zum Inhalt

Risk'n'Ride Posts

Zeigt her Euer Hirn!

Es gibt zwei Möglichkeiten wie ein Motorradfahrer zeigen kann, dass er Hirn hat:

1. Er fährt mit Helm
2. Er fährt ohne

risk’n’ride
Dieter

Motorradfahren gegen die Krise

Der Euro in der Krise! Was soll ich tun? Aktien abstossen, Lebensversicherung auflösen, Immobilie kaufen, Gold anhäufen, Erbtante ums Eck bringen, ….? Du weisst nicht was Du tun sollst? Die gute Nachricht: Du bist nicht allein! Selbst Finanzexperten haben keinen blassen Schimmer wie es weitergehen soll. Die Katholiken in der Branche wittern den Untergang der Währung spätestens in den nächsten paar Wochen, buddhistisch angehauchte Experten finden, dass wir ohnehin zum Leiden verdammt sind und die Protestanten unter den Geldgurus kleben an ihren Bildschirmen und verenden in der Analyse. Ich schick sie alle dorthin, wo der Pfeffer wächst, den ich weiss wie man der Krise begegnen muss.

Die Optionen:

Immobilen kaufen: Dein Reptiliengehirn schnappt reflexartig nach der Fliege um sich das Insekt einzuverleiben, nur so entkommt Du dem Hungertod. Aber bitte, jetzt schalte doch mal das Grosshirn ein. Erstens sind Immobilen derzeit überteuert. Zweitens, wenn Du Dir schon eine Hütte kaufst, damit Du inflationsgeschützt bist (was Dir übrigens 9 von 10 Leuten momentan herzlichst empfehlen), dann sei Dir im Klaren, dass wenn die Inflation den Geldwert um die Hälfte köpft, sie das auch mit dem Wert Deiner Immobilie tut. Also, njet, nada, auf keinen Fall! (Ok, Du hast zumindest ein Dach überm Kopf.)

Gold anhäufen: Kurz gesagt, wenns zum Trend wird, ist es zu spät. Dagobert Duck war schneller. Und von wegen stabiler Goldpreis. Recherchiere ein wenig und Du wirst klüger! Vergiss es!

Lebensversicherung auflösen: Wenn Du jemand bist wie ich, der sich von AWD und Komplizen so ein Fondprodukt aufschwatzen hast lassen, welches Dich gegen Leben und Beben schützt. Hohl Dir die Kohle! Ich weiss, damit wird Dein – derzeit nur fiktiver – Verlust zur Realität, aber lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Erbtante ums Eck bringen: Moralisch nur dann vertretbar, wenn Deine Erbtante eine absolute Misanthropin ist und Du die Gänze des Betrags an hungernde Kinder in Afrika überweist.

Die Lösung:

Motorradfahren: Jede Anleitung zum Unglücklichsein besagt zwar, dass Fahrzeuge (vor allem neue Autos) zu kaufen, die Quelle größten Seelenschmerzes sei. Denn wenn Du einen BMW erwirbst, Du spätestens nach drei Tagen auf einen Porsche schielst und nach Kauf von diesem, ein Ferrari Dir schlaflosen Nächte beschert. Andererseits, mit dem Erwerb eines Motorrads erstehst Du indirekt auch schöne Erlebnisse und diese sind laut Glücksforschung garantierter Gewinn an dauerhaftem Entzücken. Und was Dir niemand nehmen kann, weder Inflation, Aktienstürze noch die Elstern von AWD, sind Momente, die Du nie vergisst. Es sind die gemeinsamen Ausfahrten mit Freunden, die Wochenenden am Ring, die Reise in unbekannte Gegenden, die Dir Reichtum bescheren.

Bei der nächsten Schreckensmeldung über den Euro, den Rettungsschirm oder dem Untergang: Schwing Deinen Hintern aufs Motorrad und wehre der Krise!

risk‘n‘ride,
Dieter

„Freiheit“?

Für alle Warnwestenpflichtler ein Klassiker vom argentinischen Altmeister Quino:

„Freiheit“

risk’n’ride
Dieter

Eisbad vs. Heisse Kohlen (men only)

Dan Ariely, Professor an der Duke University, USA, veranstaltete ein feines Experiment an der UC Berkeley, welches für uns Motorradfahrer interessant sein könnte.
Und so geschah es:

Dan und seine Mitarbeiter befragen eine Gruppe junger Männer (18+) über ihre sexuellen Vorlieben, während sich diese in einem „cold state“ (emotional neutralen Zustand) befinden:
• Könntest Du Dir vorstellen mit einer 60 Jahre alten Frau zu schlafen?
• Könntest Du Sex haben mit jemanden den Du abgrundtief haßt?
• Findest zu schwitzende Frauen anregend?
• Findest Du Analsex ansprechend?
• ect.
Die Jungs sind – wie erwartet – eher nicht interessiert an diesen Praktiken und Vorlieben. Sie entscheiden eher konservativ.
Im zweiten Durchlauf werden diese Männer nochmals zu denselben sexuellen Vorlieben befragt, allerdings befinden sie sich diesmal in einem „hot state“ (sexuell erregtem Zustand). Sie sollen vor einen Laptop mit laufender Pornographie masturbieren, um auf einen bestimmten Level von sexueller Erregung zu gelangen (ca. 80% Erregung). Nun erscheinen dieselben Fragen am Bildschirm.
Das Ergebnis:
Im sexuell stimulierten „hot state“ entscheiden Männer deutlich anders: viel risikobereiter und freizügiger.

Eh klar, was anderes hätte ich mir nicht erwartet„. Richtig, ich auch nicht. Wurde von Dan nur mal experimentell erwiesen. Jetzt ist halt nur noch offensichtlicher, warum nett gemeinte SicherheitsratSCHLÄGE uns Motorradfahrer kaum erreichen. Wir lauschen diesen Ratschlägen natürlich immer nur im Zustand, indem Hirn und Maschine ein Eisbad nehmen. Wichtig wäre uns Motorradfahrer zu coachen wenn wir auf heissen Kohlen sitzen.

Also: Wenn Du schon mal Verkehrssicherheitsvideos auf Deinem Laptop guckts, bitte nur, wenn der Playboy nebenbei liegt und Du selbst an Dir Hand anlegst!

Es läuft halt doch wieder nur darauf hinaus, dass ich scheinbar meine eigenen Erfahrungen machen muss, damit ich etwas fürs Biken lerne, den diese holt man sich meist im „hot state“. Eine Erlebnis wird jedoch nur dann zur Erfahrung, wenn ich auch drüber sinniert hab – also doch die Nuss einschalten.

risk‘n‘ride,
Dieter

PS: Sorry liebe Bikerinnen, wir Männer sind leider so einfach gestrickt. Ihr seid ohnehin immer heiß 😉

Ultimatives Sicherheitsgadget Teil 3: Die Kaffeepause

Olympische Ringe und Doping – es scheint eine endloses Gemälde zu werden. Ich möchte heute für eine Substanz, die zur Steigerung der Leistungsfähigkeit beiträgt, entschieden eine Lanze brechen: dem Espresso! Ist es nicht so, dass die Raucher deshalb mental gesünder scheinen, da sie noch eine Pausenkultur haben? Ähnlich steht es mit uns Motorradfahrern und dem Espresso. Während einer Tour berechnen meine Bordcomputer nicht nur den Spritverbrauch und die Durchschnittsgeschwindigkeit sondern auch den Espresso-Index. Das sensible Gleichgewicht zwischen Kaffeepausen und Kurven entscheidet die Qualität meiner Touren. Work-Life-Balance auf zwei Rädern. Um Sekunden- und Rundenzahl geht es am Ring, in den Bergen um Trient um ganz was anderes: Genußfähigkeit ist das Um und Auf.

Was unterscheidet den Espresso nun von diversen wanna-be-Drogen ala Monster, Red Bull und Konsorten? Espresso ist die verflüssigte Entschleunigung, die stille Oase in der Raserei des Alltags. Energy Drinks sind das Teufelsgebräu westlicher Gehetztheit, Espresso das Chilloutelexier des Orients. Es ist nicht die Koffeinmenge, die uns Saft und Kraft für Anschliessendes schenkt (im Übrigen ist im verwässerten Filterbrühe gegenüber der allgemeinen Annahme mehr Koffein enthalten als in jedem doppelten Espresso). Es sind die wertvollen Minuten während wir uns den Zaubertrank einverleiben, in denen wir unsere Seele baumeln lassen, in denen unser Geist neue Kräfte schöpft, um neue Abenteuer zu durchleben.

Ich weiß nicht wie das bei Euch ist, ich jedenfalls brauche die Balance zwischen dem Dancefloor der Straße und dem Chillout der Espressobar, um von einer gelungenen Tour zu sprechen. Asphaltfressen im Übermaß hinterlässt mir den abendlichen Burnout, zuviel Espresso bringt mir Sod- statt herbrennen.

Hier noch ein Safety-Aspekt: Unlängst hab ich im Netz gelesen, dass 17 Stunden ohne Schlaf so eine ähnliche Wirkung auf unseren Geist haben wie ein konsumierter Liter Bier, die Konzentrationsfähigkeit also auf 0,5‰ Alk im Blut sinkt. F*#^! Dabei wollt ich immer nüchtern aufzynden.

risk’n’ride,
Dieter

Ultimatives Sicherheitsgadget (Erstes Teil)
Ultimatives Sicherheitsgadget (Zweites Teil)

„Jäger auf Melonen“ – Helmi hat kläglich versagt

80er Jahre des letzten Jahrhunderts: Helmi, die österreichische Antwort auf Calimero und seinerseits Präventionsgespenst des Kuratoriums für Verkehrssicherheit, bombardiert uns Kinder und Jugendliche mit gut gemeinten Sicherheitssprüchen und heutzutage politisch unkorrekten „Liedern der Vernunft“ (siehe Video).
Jetztzeit: Was hat’s geholfen? Nix. Der Großteil der heute 40-50 jährigen Propagandaopfer, die TROTZ Helmi Motorradfahren, kleiden sich weiterhin in Gruftiestyle und tarnen sich als „Jäger auf Melonen“.
Wer die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat, kann ja folgendes Lied am nächsten Clubabend in den Wurlitzer schummeln.

Für Youtubeabstinenzler: weiter unten der lyrische, leider auch etwas fremdenfeindliche Text zum Mitschunkeln:

Neger auf Kaffeebohnen,
Chinesen auf Zitronen,
Jäger auf Melonen,
kann man nicht gut sehen.

Doch den Schornsteinfeger im Schnee,
den Krankenpfleger im Klee,
den Düsenjäger am Blauen Himmel
kann man sehen.

Ich möchte keine graue Maus sein,
keine Schnecke im Haus sein,
ich will dass man mich schon vom Weiten sieht,
damit mir auf der Strasse nichts geschieht.

Drum trag ich gerne helle Mützen,
lauf mit hellen Stiefeln durch die Pfützen,
Ich trage einen hellen Rock,
Ferdinand der Ziegenbock.

Ich möchte keine graue Maus sein,
lieber eine bunte Laus sein,
wenn ein Gehsteig fehlt, will ich links nur gehen,
so kann mich jedes Fahrzeug von vorne sehen.

Denn Nebel und dunkle Tage
sind im Verkehr für alle eine Plage,
ich weiß wie rasch es kracht und klirrt,
wenn man zu spät gesehen wird.

Und trotzdem,
risk’n’ride,
Dieter

„Schotterkönig des Glücks“ – Ein Tag verdichtetes Motorradfahren!

Der Pfad mein Motorradfahren Stück für Stück zu verbessern führt dazu, dass ich dieses Posting heut mit der Zungenspitze tippe, da meine restlichen Körperteile immer noch den schmerzhaften Schlaf eines kollektiven Muskelkaters dösen. Auslöser: Moto Cross!

Mit Raimund Stipek – einem Mitglied der Crosser-Meistergilde – und Hans Stemeseder – Trial-Experte des ARBÖs – durfte ich einen ganzen Tag in der X-Bowl im Salzburgerischen meine Runden auf losem Untergrund drehen.

Falls es unter Euch Motorradfahrer geben sollte, die sich denken, dass sie nach ihrem     x-ten Fahrsicherheitstraining etwas neues Lernen möchten: Ab auf den Schotter! Das Crossen auf Bikes ist ein Microkosmos für Rausch und Risiko auf zwei Rädern:

  • Das Dosieren des Gashahns ist ein 4-facher ukrainischer Wodka gegenüber dem gestreckten Aperol-Spritz auf der Asphaltbahn. Nach jedem bisschen Überdosis landest Du gnadenlos am Schafott.
  • Ein paar Runden in der X-Bowl entsprechen einem Tagestrip zum Gardasee. Nach wenigen Minuten überkommt meinen Körper eine bleiernde Müdigkeit, die mein Gefühlszentrum im Rausch des Ritts ignoriert, indem es mir „Geil! Geil! Noch einen Turn!“ in die Frontlappen knallt. Gottseidank koaliert mein Großhirn mit der Revolte meines Muskelapparats und zwingt mich zu einer erschöpferischen Pause:

  • Umgekehrt muss meine Vernunft bestimmt den Gashahn aufdrehen, obwohl mein Gefühl „Stop! Langsam!“ brüllt, denn nur durch einen kräftigen Schub am Hinterrad stabilisiert sich mein Bike und kippt nicht in der Kurve ins staubige Nichts. Sicherheit durch Risiko!

Nirgends konnte ich so ein verdichtetes Abbild einer berauschenden Motorradfahrt erleben wie gestern. Perfektes Training für optimale Risikobalance. Drum, egal ob RR-Anzynder oder Harley-Cruiser, rauf mit Euch auf den Schotter. Am besten mit einem Profi, der Euch Tipps geben kann – Danke Raimund Stipek für gestriges Lernen!

Der Ehrlichkeit halber: Neben dem unheimlichen Muskelschmerz, pocht heut noch mein Knöchel, die rechte Achillessehne wimmert vor sich hin und die Schrammen am Unterarm reizen meine Haut mit permanenten kleinen Nadelstichen. All dies wird jedoch übertüncht  durch einen anhaltenden Glückshormonausschuss!

Also: Go for it,
risk‘n‘ride,
Dieter

3 unverzichtbare Bikertools – Entplane Deine „Tour de la Vie“

Immer dasselbe Reiseziel, dieselbe Route, dieselben Freunde, dieselben Rastplätze, die selbe Unterkunft, dasselbe Essen, derselbe Espresso – so verschaffen wir uns innere Sicherheit und „täglich grüßt das Murmeltier“. Heut möchte ich drei Bikertools vorstellen, die uns zurück in das Wagnis Leben schleudern:
Natürlich hab ich mich gleich einem Bikertool-Selbstversuch unterworfen. Vollgedröhnt von alltäglichen, belanglosen, dafür umso belastenderen Entscheidungen überlasse ich die Führung dem Schicksal, dem Universum oder der Bikerfee, je nachdem wie Du es nennen möchtest. Statt der immer selben Route durch das Salzkammergut, lasse ich gleich mal die Flasche wirbelnd auf der Landkarte entscheiden, in welche Richtung es heute gehen soll. Ergebnis: „Südsüdost“. Die Münze weist mir den Weg an wichtigen Kreuzungen. Der Würfel bestellt mir das Mittagessen. Ich entdecke eine bisher noch nie von mir befahrene wunderschöne Strecke durch das südöstliche Oberösterreich, werde in eine Sackgasse mit naturbelassenen Wasserläufen geschickt und genieße mittags ein überaus leckeres Beuschl mit Semmelknödel. Herr Würfel und Frau Münze überraschen und beschenken mich reichlich. Entscheidungen muss ich nur bezüglich Fahrtechnik treffen.

Falls Dir das mit der Motorradtour zu kompliziert erscheint, hier drei Versionen für Dein weiteres Leben:

  1. Geh mal in die Konditorei Deines Vertrauens und frag die Bedienung nach deren Lieblingstörtchen. Lasse es Dir servieren.
  2. Bastle einen „Pizzawürfel“. Schreibe die 5 Namen Deiner Lieblingspizzen auf je eine der Seiten. Auf die sechste Seite notiere jene Pizza, die Du unter keinen Umständen bestellen würdest. Würfle und rufe den Pizzaservice.
  3. Schreib ein Duzend Urlaubsziele auf kleine Zettel, falte diese und steck sie in einen Behälter. Nun ziehe blind Deinen nächsten Trip (falls Du den Amateurstatus verlassen möchtest, gib mindestens einen Zettel mit einem Urlaubsziel dazu, welches absolut nicht Deinen Vorstellungen entspricht). Buche die Reise.

Und nun das Allerwichtigste:

Sei bereit, das, was das Schicksal für Dich wählt – ohne Wenn und Aber – anzunehmen!
Zieh es durch! Es wird sich für Dich lohnen.
 

Mit diesen Übungen singst Du ein Hohelied an die Unsicherheit. Du ergibst Dich dem Teil des Lebens, den wir fälschlicherweise meinen beeinflussen zu können. Du sparst damit die Kosten für den überteuerten Burnout-Präventions-Workshop.

Wohin führen Dich die drei magischen Bikertools? Probier’s mal aus!

C’est la vie oder risk’n’ride, Dieter

„I’m a Loser, baby“ – Eine neue Fehlerkultur beim Motorradfahren

Als ich mich gestern auf der Loser Panoramastrasse abwärts zwirbelte und beim Überholen eines Touristenbusses im Licht-Schatten-Gewirr eine radelnde Litfasssäule ála Lance Armstrong übersah und diese beinahe ins Jenseits beförderte, wurde mir klar, dass ich schon zu lange keinen Fehler beim Motorradfahren fabrizierte, der mich emotional derart aus der Bahn warf.


Ich erinnere mich an Bernt Spiegels Fehlerzähler und beginne bei der Heimfahrt jegliche Unregelmäßigkeit in meinem Fahren in die Waagschale zu legen: Summe = 21!
21 kleinere bis mittlere Abweichungen von meiner Vorstellung von perfektem Motorradfahren. Abgesehen von dem üblichen Geschwindigkeitsübertretungen zwecks angepasstem Risiko, sind da: eine unrund gefahrene Kurve, ein abruptes Abbremsen wegen Unkonzentriertheit, ein etwas zu forsches Beschleunigen in der Kurve ect. Alles kleine Fehlerchen, die ansonsten nicht oder nur wenig in mein Bewusstsein dringen, hätte ich mir nicht das Fehlerzählen als Auftrag erteilt.

Wieso will ich nicht so gerne dorthinsehen, wo ich manchmal scheitere? Schützt mich der Blick auf meine Unzulänglichkeiten nicht vor dem großen Crash? Was es für mich braucht ist eine neue Fehlerkultur, eine neue Blicktechnik.

Lernen kann ich nur durch Zweierlei: Erfolg oder Fehler. Verändern tut mich jedoch nur mein Scheitern. Nur dadurch werde ich geSCHEITER. Was soll ich schon ändern, wenn alles eitler Wonne ist?
Da ich mich nur verbessern kann, indem ich mich verändere, muss ich mich notwendigerweise auf meine Fehlhandlungen konzentrieren und diese dementsprechend würdigen. Klingt leicht, ist es jedoch keineswegs. Schon von kleinauf wurde mir eingeimpft, dass Scheitern nichts Gutes sei. Für Kinder heutzutage, die immer mehr funktionieren müssen statt Kindheit leben dürfen, ist der Fehler ein absolutes Tabu.

Loser Panoramastrasse

Auch wenn es hochtrabend klingen mag: Wir können den nächsten Generationen nur helfen, indem wir unsere Fehler und unser Scheitern würdigen. Ich schlage vor, wir steigen heute noch auf unser Bike und fangen gleich damit an. Statt einem verstohlenen „upps“ wird ein bewusstes „Thanx“. Ab heute bin ich dankbar für jeden kleinen Fehler, den ich begehe, denn nur der macht mich zu einem besseren Motorradmenschen.

In diesem Sinne: „I’m a Loser baby“,
risk’n’ride,
Dieter