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Kategorie: Allgemein

„Mehr derselben“ Motorradsicherheit

Mein Lehrmeister Paul Watzlawick erzählte zu Lebzeiten folgende Geschichte:

Um ihre überdimensionalen Weltraumraketen vor dem Start vor Witterungseinflüssen wie Regen, Hagel oder Blitzschlag zu schützen, beschloss die NASA, einen entsprechend großen Hangar für diese Raketen zu bauen. Hangars baute man schon seit Jahrzehnten, daher machte man sich fidel an die Arbeit, die Baupläne des bisher größten Hangars mit dem Faktor 10 zu multiplizieren. Der Hangar für die Weltraumraketen, nebenbei damals der größte Bau der Welt, wurde somit zehnmal so groß wie der größte bisher gebaute. Zum Erstaunen der Fachleute stellte sich nach seiner Fertigstellung heraus, dass ein Leerraum dieser Größe sein eigenes inneres Klima besitzt – also Wolken, Regengüsse und Entladungen statischer Elektrizität. Der Bau des größten Hangars der Welt, der zur Sicherheit der Weltraumraketen gebaut wurde, brachte folgedessen genau das hervor, wovon er schützen sollte.“

Es geht mir nicht aus dem Sinn, dass sich derzeit Ähnliches um die Rüstungsindustrie gegen das Risiko Motorradfahren im Speziellen und gegen das Risiko Leben im Allgemeinen abspielt.

„Nicht genügend“! Setzen!

Heute im Warteraum meiner Zahnärztin. Während ein Schlagbohrer einem kleinen Mädchen hörbar Höllenqualen zufügt, ergreife ich die Novemberausgabe des Werbefolders des österreichischen Automobil- Motorrad- und Touringclubs, um mich irgendwie von dem Gewinsel abzulenken. „Kindersitze im Test!“ leuchtet in schwarzgelb vom Titelblatt – Sicherheit für unsere Kleinsten. „Wer dabei spart ist entweder Rabenvater oder schwerst zurückgeblieben“, sagt die Volksseele. „Da schau ich mal genauer hin“, sage ich.

Wer von Euch schon einmal das Glück hatte, sich im Internet auf die TED-Seite zu verirren, der weiss, dass dort Goldnuggets an Wissen und Weisheit vergraben sind. Der Klondike zeitgenössischer Wissenschaft, sozusagen.

Ultimatives Sicherheitsgadget (Achter Teil): Kopfgetriebeöl inkl. Palaver

Vorausgeschickt sei, dass ich mit meiner heutigen Empfehlung niemanden in die Alkoholabhängigkeit treiben möchte. Andererseits: „ein Schnäpschen in Ehren, sollst Du nie  verwehren“. Darum mein Tipp: Um beim Motorradfahren auf Nummer „Sicher“ zu gehen, schlürf doch ab und an ein Gläschen Kopfgetriebeöl!

 

Kopfgetriebeöl oder 10T30, wie dieses „hausgebrannte Feuerwasser mit einem Kick Tonkabohne“ genannt wird „schmiert Kopf und Kehle“. Als 30-Volumsprozentiges beantwortet es – „eiskalt eingekehlt“ – die Frage, ob Du „Pussi, Schlaglochbremser, Blähungsverkneifer oder Fahrer“ bist.

Ich bin ja rundum überzeugt, dass Alkohol in Maßen zur Verkehrssicherheit beitragen kann – mehr als jeder Airbag, Technikschnickschnack oder Radarkasten. Wichtig ist jedoch nicht, DASS Du ihn trinkst, sondern WIE Du Dir den Hochprozentigen einverleibst. Darum hier eine kurze Anleitung zum kollektiven Besäufnis:

Die göttliche Kurve

Gott muss Biker sein.

Sein Motorrad: ein custom-made Höllenfeuerstuhl
Beschleunigung: fortwährend plus 1 Meter pro Sekunde bis in alle Ewigkeit
Seine Route:„Der göttliche Fingerabdruck“ ergo die Fibonacci-Kurve

Wieso der alte Herr bereits im 12.Jahrhundert Leonardo da Pisa, im Bikerslang Fibonacci, die universale Kurvenformel verrät, bleibt ein Geheimnis. Damals, als es noch keine Motorräder gibt, flüstert der Allvater Fibonacci folgende Zahlenreihe ins Ohr:

0,1,1,2,3,5,8,13,21,34,55,89,144, 233, 377, 610, 987, 1.597, 2.584…

Fibunacci, bedeutsamster Mathematiker des Mittelalters, berechnet seiner Natur gemäß die Zahlenfolge weiter. Er erhält jede Zahl durch die Summe der beiden vorangegangenen. Der graphisch aufbereitete Zahlencode entspricht einer spiralförmigen Kurve.

„OXI“

5.Juli 2015. Griechenland brüllt „Oxi“. Griechenland lehrt uns, nicht immer oder bei jedem Unsinn mitzumachen. Ich, als Motorradfahrer, fühle mich als Grieche, wenn ich sehe, welch Schindluder mit Zweiradfahrern getrieben wird. Streckensperrungen, verschärfte Motorrad-Ausbildung für über 39jährige (in Österreich), extra Tempolimits für Motorradfahrer ect. – es gäbe vieles gegen das ich ein lautes „Oxi“ brüllen würde.

Bekenne Farbe!

Dieses Bild der THINK!-Kampagne mit dem Untertitel „Take longer to look for motorbikes“ ist sehr nett. In der Zeit allerdings, die verstreicht, bis ich das Motorrad entdecke, wäre im echten Leben der Biker bereits wie ein trunkener Mosquito an meine Frontscheibe explodiert. Besser es hiesse: „Take a longer look on how you dress

Wenn wir Motorradfahrer die Kleidungsindustrie mit unserem Kaufverhalten nicht endlich in die Knie zwingen, damit sie schicke farbige Zweiteiler schneidert.