Nach kurvigen Tagen in den Dolomiten und einem Häppchen Bikeweek am Faakersee durfte ich zuhause ein Posting von Andrea Klein auf meinem Bildschirm lesen. Andreas größte Unsicherheit sind enge Kurven in den Bergen. Andrea, da bist Du nicht alleine auf diesem Planeten! Vom Sellakreisel kommend schreib ich heut mal meine Strategien um mögliche Ecken in der Kurvenlinie auszubügeln.
1. Schon bei der Anfahrt zur Kurve passieren bei mir 2 Dinge:
- Ich lasse meiner Intuition freien Lauf, welchen Gang in wählen werde. Er ergibt sich aus dem Kurvenradius und dem jeweiligen Bike.
- Kann ich weit vorausschauen, mach ich auch noch einen Gegenverkehrs-Check (obwohl für eine exakt gefahrene Kehre es keinen Unterschied machen sollte, ob ein PKW entgegen kommt oder nicht – also eher Reisebus-Check)
2. Jetzt beginnt der eigentliche Kurvenvorgang:
- Ich bremse an und schalte auf den passenden Gang, so, dass ich und mein Bike mit eben passender Geschwindigkeit den Kurveneingang erreichen
- Jetzt lenke ich möglichst aussen und möglichst spät ein und blicke gleichzeitig weit voraus (hier möchte mein Blick sich jedoch auf die 5 Meter vor dem Vorderreifen heften)
- Nun fahre ich mit Stützgas bis zum Scheitelpunkt an dem ich nun stärker oder voll Gas geben kann
- Voilà
Das war natürlich anfangs viel Arbeit für meine Gehirnwindungen, darum hier die Kurzform:
- Anbremsen
- Gangwahl
- Einlenken
- Ausblick
- Gas
Ist Dir das noch immer zu lange, nimm doch die Anfangsbuchstaben:
A – G – E – A – G
und sprich sie während Du sie ausführst innerlich vor:
„AaaaaaaGEeeeeeeAaaaaaG“
Du kannst Dir natürlich Dein ganz persönliches Kurvenwort kreieren.
Das ist nicht alles, was man dazu sagen kann. Ich hab mirs jedenfalls so gelernt. Bin jedoch offen für Verbesserungen und Deinen Feinschliff.
VIEL SPASS IN DEN BERGEN, risk’n’ride, Dieter
Deine Kurvenstrategie hier nochmals, leicht verkürzt:
1.) Wer bremst, verliert! (Also niemals in der Kurve bremsen, die richtige Kurvengeschwindigkeit hat man schon am Eingang der Kurve gefunden. Wenn nicht, dann Maschine tiefer in die Kurve drücken, da geht noch was).
2.) Wer zu früh einlenkt, dem geht die Kurve aus!
Hi el,
ich wiederspreche und behaupte, ruhiger und zielgenauer gehts, wenn du in die Kurve reinbremst, damit kannst am scheitel dann schön ins Gas gehen und hast nie eine Lastwechselreaktion am Rad.
Diese Strategie ist sehr gut und nicht nur auf enge sondern eigentlich jede 180° Kurve anzuwenden.
Wenns aber um so richtig enge Kurven geht die fast keinen Spass mehr machen, würde ich das Bike mal drücken. Im Endure-Style die Kiste in die Kurve würgen und selber gemütlich wie der König obenauf sitzen. Gibt wunderbare Kurvenübersicht und eine stabile Kurve.