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Monat: Februar 2013

Master of Blacktop Hint #1: Katarakt am Plastikpyjama

Heute möchte ich eine neue Serie starten. Tipps und Kniffs von Meistern des Asphalts, welche ich bisher in keiner Motorradliteratur finden konnte. Beginnen möchte ich mit dem Master of Blacktop Hint #1 des Grandseigneur der Fahrschulwelt Österreichs, Monsieur Herbert Stipek. Von Herbert stammt folgender genialer Tipp für Fahrten mit Regenkombi im berühmt-berüchtigten Salzburger Schnürlregen (auch bei sonstigen Wolkenbrüchen weltweit).

Die Schwachstelle jeder Regenkombi ist der Reisverschluss. Setze ich mich ohne folgenden Kniff auf den Bock, entsteht im Nabelbereich am Plastikpyjama meist eine Falte nach oben. Diese bietet dann während der Fahrt ein perfides Becken für eine Teichanlage. Dieses Biotop dräniert dann poe-a-poe durch den Zipp in Richtung Unterhöschen. 

Tipp: Leg die Falte einfach so wie Dein Schwabbelbäuchchen hängt, also nach unten. Damit bastelt Du ein Katarakt, an dem der Sturzbach abrinnen kann und sich keine Adria bildet. Voila! Das Schlüpferchen bleibt zumindest von aussen trocken!

risk‘n‘ride,
Dieter

Safetyclips – lyrisch, blutrünstig und old school

Dank Clemens Gleich („Mojo Mission„) stolperte ich über ein Sicherheitsvideo der „Alten Schule“ oder „old school safety video“, wie es im Titel auf youtube so schön heisst. Tja, auf dem ersten Blick ist der Streifen tatsächlich retro, zieht man sich jedoch zeitgenössische Sicherheitsclips rein, erkennt man auch gerade dort den Geist der Abschreckung. Nur wenige erheben sich aus dem Sumpf der blutrünstigen Emotionalisierung. Nett gemeint knallen die Texte (siehe unten) dem Zuseher so heftig in das eigene Vernunftszentrum, dass die Brücke zum Rausch und zum Risiko zusammenbricht. Die Botschaft wird so den Jordan niemals überschreiten.

Eine weitere Legende unter den Clips àla „Gefährliche Sicherheit“ gedreht von MADtv:

Der Kommentar von Clemens Gleich: „In der Fabrik möcht ich aber nicht arbeiten. Die Todesschreie würden mich nerven.“ Chapeau! Da gibt es nichts hinzuzufügen. Ausser vielleicht, dass mich die Todesschreie vergesellschafteter Hochsicherheit bezüglich der Motorradwelt auch auf den Keks gehen. In deren Welt möcht ich nicht leben.

risk’n’ride,
Dieter

Dein Glas voll Erfahrung – ein Survival-Gleichnis

Jeb Corliss (live), „Und-Verdient-Damit-Auch-Noch-Geld“-Basejumper, fabulierte einst ein Survival-Gleichnis für sein Treiben am Abgrund. Jeb muss es ja wissen, hat er doch seinem statistischen Ablaufdatum mehrfach widerstanden.

Seine Allegorie ins Bikerlatein übersetzt:

*   *   *

An dem Tag, an dem Du mit dem Motorradfahren anfängst, erhältst Du zwei Gläser.
Ein Glücksglas und ein Erfahrungsglas.
Vor Deiner ersten Tour ist Dein Glücksglas zum Überlaufen voll,
Dein Erfahrungsglas absolut leer.
Mit jeder Ausfahrt nimmst Du ein Stück aus Deinem Glücksglas
und steckst es in Dein Erfahrungsglas.
Im Laufe Deiner Karriere als Motorradfahrer wird Dein Glücksglas immer leerer und leerer,
während sich Dein Erfahrungsglas mehr und mehr füllt.
An dem Tag, an dem Dein Glücksglas gänzlich leer ist,
besteht der einzige Grund für Dein Überleben in der Fülle Deiner Erfahrung.

*   *   *

Etwas süsslich, aber doch sehr stimmig,
risk‘n‘ride,
Dieter